Weihnachten denken und erzählen

Neulich fragte mich jemand, welche der Weihnachtsgeschichten ich lieber hätte: die Geschichte von Stern und Weisen aus dem Orient oder die Erzählung von Engeln und Hirten. Beide erzählen von Ostern her und mit den Stilmitteln ihrer Zeit die Überraschung, dass Gott Mensch wird. Gott verkleidet sich nicht nur als Mensch, um die Welt zu besuchen,  sondern lässt sich bedingungslos und ohne Hintertür auf das Menschsein ein. Beide Erzählungen schmücken aus, was Paulus an die Gemeinde in Rom mit einem Satz ausdrückt: dass Jesus gleichzeitig ein Nachkomme Davids und Gottes Sohn (Röm 1,3+4) ist.

Allerdings gibt es auch gravierende Unterschiede: während Paulus die Göttlichkeit Jesu mit der Auferstehung begründet, erzählen Matthäus und Lukas, Jesus sei von Geburt an göttlich gewesen. Allerdings sei er nicht priviligiert, sondern bedroht geboren. Und beide geben den Eltern von Jesus die Namen „Maria“ und „Josef“. Ob die Eltern von Jesus wirklich so hiessen, oder ob die Namen symbolisch auf die Geschichte Israels hinweisen, lässt sich nicht rekonstruieren. Doch „Josef“ erinnert daran, wie das Volk Israel nach Ägypten gekommen ist (Gen 37.39-50) und „Maria“ erinnert an die Flucht aus Ägypten (Ex 15,20; Num 12). Für Paulus sind die Eltern Jesu hingegen nicht wichtig.

Wenn Matthäus und Lukas in ihren Evangelien von der Geburt Jesu also eigentlich die dürren Worte von Paulus in anschauliche Erzählungen kleiden, dann wäre es an der Zeit, eine eigene Geschichte davon zu erzählen, dass in Jesus Christus Menschliches und Göttliches zusammengekommen sind. Doch eine solche moderne Erzählung dürfte weder kitschig noch rührselig sein, weder moralisch noch altbacken, weder konservativ noch beliebig… Mein Versuch will anregen, eigene Geschichten zu entwerfen:

Die Weihnachtsgeschichte neu erzählt

„Verwirrt schüttelt die Ärztin den Kopf, während sie mit dem Ultraschall über die Bauchdecke der schwangeren Miriam fährt. ‚Das gefällt mir nicht‘, brummelt die Ärztin vor sich hin, ohne direkt mit der der werdenden Mutter zu sprechen ‚so etwas habe ich noch nie gesehen‘. Mirjam greift nach der Hand von Joe, ihrem Mann, und drückt so fest zu, dass die Knöchel ganz weiss werden. ‚Ist irgendetwas nicht gut?‘, fragt Joe und fixiert die Ärztin: ‚bitte reden Sie mit uns, statt nur vor sich hin zu brummen!‘ Die Ärztin schüttelt ihre Irritation ab und erinnert sich, dass sie nicht allein ist: ‚Hier sehe ich am Rücken des Kindes ein … wie soll ich es nennen: Leuchten? … schauen Sie … wie – verzeihen Sie den Vergleich – wie eine Aura. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich bin keine Gschpürschmi-Esoterikerin, aber anders kann ich es nicht beschreiben. Sehen Sie es auch? Kein offener Rücken oder sonst eine Missbildung, das kann ich ausschliessen. Sehr ungewöhnlich. Ich habe keine Ahnung, ob das in Ordnung und normal ist. Ich habe das noch nie gesehen. Im Uterus so eine Ausstrahlung. Entschuldigung, ich bin ganz durcheinander. Das würde ich gern genauer untersuchen lassen. Ich überweise Sie ins Unispital‘, wendet sie sich nun an Mirjam.

‚Was genau befürchten Sie denn?‘

‚Ich kann Ihnen im Augenblick nicht einmal sagen, ob ich überhaupt etwas befürchte. Es ist nur so ungewöhnlich. Einzigartig. Das will man doch genauer wissen!… Haben Sie schon mal von dem Gottes-Gen gehört, das einige Wissenschaftler entdeckt haben wollen? Ich glaube ja nicht daran; aber …‘, unterbricht sich die Ärztin, ‚sagen Sie, sind Sie sicher, dass Joe wirklich der Vater des Kindes ist?‘

Mirjam und Joe schauen sich an. ‚Ne‘, frotzelt Joe, ,wissen Sie, eigentlich ist der Heilige Geist der Vater – aber das wird die Welt erst viel später erkennen.‘ Und Mirjam doppelt nach: ‚Und darum brauchen wir auch keine genauere Abklärung. Wenn die Anomalie, wie Sie es nennen, für das Kind nicht bedrohlich ist, dann genügt uns das. Wer weiss, was dieses Menschenkind in die Welt bringen wird!‘

‚Tja dann,‘ die Ärztin wirkt ratlos, ‚tja, dann … finden Sie Ihre Haltung nicht unverantwortlich? Wenn das nun ein Fall für die IV wird?  Aber‘, hilflos zuckt sie die Schultern, ‚ehrlich gesagt – ich weiss nicht so genau, wie ich Sie weiter behandeln soll. Das ist mir jetzt alles irgendwie zu hoch, so unkonventionell…. Na, jedenfalls wünsche ich Ihnen mit diesem Gotteskind alles Gute.‘ Damit verabschiedet sich die Ärztin von Mirjam und Joe

 Mehr Weihnachtsgeschichten nach Röm 1,3f

Vielleicht würden Sie die Geburt Jesu noch ganz anders erzählen … ich wäre neugierig darauf! Oder müssten wir  auch zu Weihnachten vor allem Auferstehungsgeschichten erzählen statt Geburtsgeschichten? 

 

 

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11 Kommentare
  • Andreas Imhasly
    Gepostet um 10:40 Uhr, 19. Dezember

    Danke für diesen mutigen Versuch mit dem Bildmaterial unserer Gegenwart die alte Erzählung zu aktualisieren. Ob dies genügt, um der Geburtsgeschichte Jesu „gerecht“ zu werden? Müsste nicht auch denkerisch ein Sprung gewagt werden?
    Ich glaube. der GEIST GOTTES ergreift die Materie anders und kann sie tiefer verwandeln als „nur“ durch eine spezielle Sexualität, die Marias Mann ausschliessen muss. Hier wie überall sonst wirkt er durch Materie und Mensch hindurch…..
    A.Imhasly

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  • Esther Gisler Fischer
    Gepostet um 13:58 Uhr, 19. Dezember

    Weshalb immer dieser Jungfrauengeburt nachhangen? Wie wenn es diese bräuchte, um die Göttlichkeit Jesu zu betonen. Zumal sie nachträglich konstruiert worden ist, um Jeschua ben Mirjam als besonderen Menschen bezeichnen zu können. Maria war zudem einfach eine „junge Frau“, welche in einer schwierigen Lebenssituation wahrscheinlich in Josef einen Beschützer fand, welcher zu ihrem unehelichen Kind stand. Sie musste jedoch auch besonders sein, deshalb wurde im 9. Jahrhundert das Dogma von Marias „unbefleckter Empfängnis“ eingeführt, will heissen, sie soll von ihrer Mutter Anna ohne den Makel der Erbschuld empfangen worden sein.

    Jedes Kind wird wohl eine Aura um sich haben schon im Mutterleib. Weihnachten besteht für mich nicht darin, die Einzigartigkeit des Kindes Jesus zu betonen, sondern das Göttliche in jedem Menschenkind (klein oder gross) zu sehen. Wenn wir dies ernst nehmen würden, sähe unere Welt schon besser aus!
    Die „Hlg. Familie“ war eine Flüchtlingsfamilie, wie das unsägliche Geschehen in Aleppo sie tagtäglich gebiert. Insofern waren sie auch nicht anders, als die vielen Menschen auf der Flucht damals, durch die Zeiten und leider auch heute noch.

    An Jesus Christus zu denken und von ihm zu erzählen heisst, gemeinsam mit Menschen seinen Hoffnungskörper erstehen und auferstehen zu lassen. Die Theologin Luzia Sutter Rehmann meint dazu: „Dass wir ChristInnen unter Messias einen einzigen Mann verstehen, der alles allein schon getan hat, die Welt erlöst, die Menschheit versöhnt und wir dies nur noch glauben müssen, trifft die biblische Messiastradition nicht ganz. Jesus Christus – ist kein Doppelname, sondern eine Zusammenfassung einer ganzen Geschichte. Sie heißt: Der Rabbi aus Nazareth, der von der römischen Besatzungsmacht gekreuzigt wurde, erschien seinen Anhängern und Jüngerinnen als Messias, als von Gott gezeigter Ausweg. Ihnen wurde klar, wie sie das Elend der Landbevölkerung überwinden konnten und wie sie ohne zu den Waffen zu greifen den Römern Paroli bieten konnten. Je mehr sie dies realisierten, desto mehr erlebten sie Gottes Unterstützung.“
    (So auf: http://www.eaberlin.de/nachlese/chronologisch-nach-jahren/2016/sommerakademie-bericht-vortraege/vortrag-sommerakademie-sutter-rehmann.pdf)

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    • Felix Geering
      Gepostet um 16:01 Uhr, 19. Dezember

      Was für ein blutleeres Geschwurbel. Aber immerhin bringen Sie die Krise der reformierten Kirche auf den Punkt: Die reformierten Theologen haben keinen Mumm mehr, das Kind beim Namen zu nennen. Aus Angst vor dem Austritt der blutleeren Zombies, die immerhin noch Kirchensteuer zahlen, wird alles weichgespült, was über Jahrhunderte Kraft hatte, bis nicht mehr übrigbleibt als die zombifizierte Theologie eine zombifizierten Gelehrtenkaste.

      Allein, es hilft nichts. Die Zombies, die nichts glauben können (oder wollen), treten trotzdem beim erstbesten Streit aus der Kirche aus. Und die anderen, die wirklich noch glauben wollen und Gemeinschaft leben wollen, werden in eine Subkultur abgedrängtund treten nicht selten ebenfalls aus.

      So hat Zwingli das bestimmt nicht gemeint.

      PS: Ich bin nicht der Einzige, der das so sieht:
      http://www.nzz.ch/feuilleton/zeitgeschehen/reformierte-kirche-mein-abschied-vom-pfarramt-ld.115506

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      • Stephan Jütte
        Gepostet um 12:15 Uhr, 20. Dezember

        Herr Geering,
        Sie haben unsere distanzierten Mitglieder „Zombies“ genannt. Wenn das die Form christlicher Nächstenliebe ist, welche Sie in Ihrer Freikirche erleben und derer Sie fröhnen, dürfen Sie das gerne weiterhin ohne mich tun.
        Bestenfalls belegen Sie damit, welchen intellektuellen und kulturellen Niedergang die „Rechtgläubigen“ erleben und weshalb solche Gruppen für kultivierte Menschen zunehmend unerträglich werden.
        Was Sie in ihrem zweiten Post beschreiben, ist nichts anderes als eine selbstgewählte Isolation. Darum, ganz in Ihrem Stil: So hat Jesus das nicht gemeint 😉

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        • Felix Geering
          Gepostet um 12:36 Uhr, 20. Dezember

          Ja wie jetzt: Im letzten Satz fordern Sie mich indirekt auf, auf die „selbstgewählte Isolation“ bzw. auf die gewählte Ausdrucksweise zu verzichten. Im ersten Beitrag tat ich das – nun ist es auch wieder nicht recht!?

          Ich geb’s ja zu: „Zombie“ war nicht nett. Aber wenn wir mal auf eine Wertung verzichten, dann ist ein Zombie ein blutleeres, untotes Wesen.
          Wie würden Sie denn die distanzierten Noch-Mitglieder beschreiben?

          Jesus brachte uns auch das Leben VOR dem Tod. Es gibt also keinen Grund, blutleer und untot zu sein. Nur anerkennen muss ich, dass ich dieses Leben, das Jesus bringt, brauche. Darüber stritten schon die Pharisäer mit Jesus. Es ist also eine alte Auseinandersetzung.

          Möge es im Herzen ganz vieler Kirchensteuerzahler hell und lebendig werden. Und auch bei mir und Ihnen.

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    • Felix Geering
      Gepostet um 20:50 Uhr, 19. Dezember

      Klar, jetzt hagelt es Dislikes von der Gelehrtenkaste die hier ein- und ausgeht. Falls ich im Ton etwas grob war, bedaure ich dies. Aber was die Sache angeht: So läuft es doch scheinbar immer in diesem Blog: Hauptsächlich tummeln sich hier – von wenigen Ausnahmen abgesehen – die Autoren des Blogs und klopfen sich gegenseitig auf die Schultern. Mit Verlaub – das war nicht die Absicht des Blogs, und dazu braucht es ihn auch nicht.

      Angela Wäffler hat einen lobgenswerten Versuch unternommen, die Weihnachtsgeschichte zeitgemäss zu erzählen. Darüber freue ich mich. Esther Gisler hat dann den Versuch unternommen, die modernisierte Weihnachtsgeschichte gleich ganz zu entmythologisieren und zu rationalisieren. Darüber freue ich mich nicht. Nun muss ich damit leben, dass beides zur reformierten Landeskirche gehört: Menschen, die versuchen, dem Geheimnis der biblischen Texte nachzuspüren und Gott zu begegnen und Jesus nachzufolgen, und Menschen, die in der Bibel nur ein altes Märchenbuch sehen, das längst widerlegt worden sei. Ich muss damit leben, ja. Aber gut finden muss ich das nicht.

      Wissen Sie was? wenn ich in meine Kirche gehe – in die reformierte Kirche im Dorf – dann muss ich mich immer sehr gewählt ausdrücken, wenn ich mit Leuten ins Gespräch komme, die die Kirche ebenfalls besuchen. Weil man weiss ja nie, ob man jetzt einen „skeptischen“ Kirchgänger oder eine „gläubige“ Kirchgängerin vor sich hat. – Merkwürdig: In einer Freikirche passiert mir das nie. Wenn ich einmal pro Jubeljahr Freunde in ihrem Freikirchengottesdienst besuche, ist mir immer klar, wen ich vor mit habe.

      Warum ist das so? Und: Muss das so sein?

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      • Corinne Duc
        Gepostet um 11:01 Uhr, 20. Dezember

        Lieber Herr Geering
        Offen sein, die Augen offen halten, nachforschen und prüfen (griechisch: skeptomai) – das gehört doch ganz wesentlich zur reformierten Tradition. Und wenn wir seit Zwingli keine Spur weiter gekommen wären, müssten wir wohl selber einen neuen Anlauf nehmen.
        So sollte es doch zu denken geben, dass in den frühesten Texten des Neuen Testaments die Geburtsgeschichten Jesu gar nicht vorkommen. Hielten es Paulus und Markus für unwichtig, unpassend oder unzutreffend; oder gab es diese Geschichten (in ihrem jeweiligen Umfeld) eben noch nicht?
        Ich finde den Artikel zu diesem Thema in der jüngsten Ausgabe von notabene (http://www.zh.ref.ch/handlungsfelder/gl/kommunikation/notabene/notabene-10-2016/view , dort S. 10-12) sehr gelungen.
        Für viele ist es sicher besonders hilfreich zu verstehen (oder besser gesagt: etwas davon zu erahnen), wie schon die Evangelisten um passende Bilder und Interpretationen gerungen haben, um das zum Ausdruck zu bringen, worum es – ihrer Ansicht nach – wirklich geht. Dass dabei kein 100% Konsens entstehen konnte, wird in manchen Paulusbriefen ja ausführlicher thematisiert, vorweggenommen oder angetönt. „Die Starken“ sollen Rücksicht nehmen auf „die Schwachen“. Wer aber ist wirklich stark, wer schwach?
        Ich wünsche Ihnen ganz herzlich schöne und frohe weihnachtliche Überraschungen!
        Corinne Duc

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        • Felix Geering
          Gepostet um 11:44 Uhr, 20. Dezember

          Frau Duc – Danke für Ihren Beitrag. Sie haben völlig recht. Der Punkt ist: Wenn schon die Evangelisten unterschiedliche Schwerpunkte setzten (oder uneins waren?), dann ist die allgemeine Lesart der studierten Theologen („ist ja klar, dass es nicht so war wie bei Matthäus und Lukas“, oben vertreten durch Frau Gisler) eben gerade nicht sachgerecht.

          „Offen sein“ schliesst alle Möglichkeiten ein. „Offen sein“ bedeutet für mich: Die Bibeltexte auf mich wirken lassen. Sie wiederkäuen. Auch und gerade die, die für mich sperrig sind. Denn es könnte ja sein, dass manches anders ist als ich mir landläufig vorstelle. Es könnte sogar sein, dass die Bibel doch recht hat. „Offen sein“ rechnet auch diese Möglichkeit mit ein. Reformiert sein, skeptisch zu sein, manchmal auch zu zweifeln fordert mich und uns heraus, nicht zu ver-zweifeln, sondern die Spannung auszuhalten und trotzdem an diesen Jesus zu hängen.

          Im Weihnachtsspiel des Theologen Walter Hollenweger kommt Marias Vater zu Wort. Er sagt zu Maria: „Die Märchen könnt ihr für euch behalten. Es ist schon schlimm genug, dass du so früh schwanger wirst.“ Und darauf sagt Maria: „Nach allen Gesetzen dieser Welt haben die Leute recht, die mich kritisieren. Und doch haben sie unrecht.“

          Matthias Claudius dichtete:

          Seht ihr den Mond dort stehen?
          Er ist nur halb zu sehen
          und ist doch rund und schön.
          So sind gar manche Sachen,
          die wir getrost belachen,
          weil unsre Augen sie nicht sehn.

          Wir stolze Menschenkinder
          sind eitel arme Sünder
          und wissen gar nicht viel.
          Wir spinnen Luftgespinste
          und suchen viele Künste
          und kommen weiter von dem Ziel.

          Gott, lass dein Heil uns schauen,
          auf nichts Vergänglichs trauen,
          nicht Eitelkeit uns freun;
          lass uns einfältig werden
          und vor dir hier auf Erden
          wie Kinder fromm und fröhlich sein.

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          • Corinne Duc
            Gepostet um 12:23 Uhr, 20. Dezember

            Sehr schön, vielen Dank, sehr geehrter Herr Geering.
            Vielleicht ist es auch so, dass verschiedene Menschen (zu verschiedenen Zeiten vielleicht auch) einfach verschiedene Zugänge und Hilfsmittel brauchen. Da hilft Dogmatismus welcher Art auch immer wahrlich nicht weiter.

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      • Esther Gisler Fischer
        Gepostet um 14:22 Uhr, 23. Dezember

        Lieber Herr Geering
        Mit Verlaub: Ich sehe in der Bibel kein „altes Märchenbuch“, sondern versuche; -übrigens wie viele andere Menschen auch, die biblische Botschaft ins Heute zu übertragen und zu aktualisieren. Doch da tut eben meines Erachtens eine Unterscheidung der Geister not und dabei hilft mir die historisch-kritische Methode. Jesus nachfolgen heisst für mich, mich Mitmenschen zuzuwenden, den Finger auf Wunde Punkte zu legen und gleichzeitig zu hoffen, dass ‚die Ewige‘ noch andere Hände hat als meine/unsere.
        ich wünsche Ihnen Frohe Weihnachten!
        Esther Gisler Fischer.

        Und wäre Christus tausendmal in Bethlehem geboren,
        und nicht in dir: Du bliebest doch in alle Ewigkeit verloren.
        (Angelus Silesius eigentlich Johann Scheffler, 1624-1677)

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  • Anita Ochsner
    Gepostet um 08:25 Uhr, 21. Dezember

    Eigentlich vermisse ich hier immer noch eine Geschichte. Doch diese obigen Diskussionen finde ich sehr gut. Die Fragen und Antworten, sich selbst Fragen immer wieder und Antworten das ist so wichtig meine ich, ich als Lesende komme zu meinen Fragen und kriege gleichsam Antworten. Das ist auch wie eine „Geschichte“ über Glauben mit Jesus.
    Eine Geschichte kann ich leider auch nicht schreiben.
    Doch was ich mir von einem Jesus wünsche? (Da fällt mir grad dazu ein, in unserer Kirche kann man bei der Krippe Wünsche anbringen, vielleicht tut ichs noch. Ein Wunsch eines Jugendlichen steht da: “ Ich wünsche die Integration von Jesus in der Gesellschaft“. Dazu ein Bild aus einer Zeitung geschnitten, eines dunkelhäutigen Jugendlichen der schelmisch lachend in die Kamera guckt.
    Ich wünsche mir ein Jesus der ein neues Buch schreibt, eines in dem Religionen vereint sind, Ihre Feste vielleicht, wo und wie gemeinsam Feste gehalten werden können. Eines indem die Geschichten der verschiedenen Religionen zusammenfliessen. Dabei bleiben die „alten“ Bücher jeder Religion dazu bestehen. Sie gehören dazu, sind fest, die die Grund-Geschichte aus der….
    Und es werden Kirchenplätzen zu Orten gestaltet die bewusst, gleichsam Lebensraum für Tiere bieten. Steinmauern gebaut sind für Echsen Insekten, Bäume gepflanzt sind die Lebensraum für Vögel und Schmetterlinge bieten, Naturwiesen blühen. Denn so habe ich es erfahren, nur wo das Gelebt wird, von dem Menschen der Kirche sprechen, insbesondere, wenn die Schöpfung mit einbezogen, als gleichwertig wie der Mensch gelebt wird, werden andere Menschen sehen(d) können sich vielleicht dem zuwenden was sie nicht finden, der Kirche zuwenden? Menschen können sich an solchen Plätzen erholen und zusammenfinden.
    Ein Bild begleitet mich dazu, das ich selbst gesehen habe, da liegt ein Junger Mann auf der Wiese mitten von vielen Jungen Leuten und steckt ein Gänseblümchenkranz zusammen. Sie lachen, es scheint eine fröhliche Zusammenkunft zu sein.
    Das Wünsche ich allen zu Weihnachten. Ich schreibe das jetzt aus dem Moment heraus, nach Bildern von Berlin.. das ist eine ganz andere Geschichte.
    Dieser Blog finde ich sehr wichtig. Danke.

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