Kirche und Politik – geht das zusammen?
«We can’t keep quiet» unter diesem Motto haben vor einem Monat, am Tag der Frau, in der ganzen Schweiz Protestaktionen stattgefunden. Diese Proteste wurden von einem breiten Aktionsbündnis getragen. «Wir können nicht schweigen», dieser Meinung sind auch verschiedene Pfarrerinnen und Pfarrer, Theologiestudierende und kirchlich engagierte Personen. Als symbolischen Akt haben sie deshalb am 8. März dem Zwingli-Denkmal vor der Wasserkirche einen «Pussyhat» aufgesetzt. Diese pinkfarbene Mütze wurde seit Trumps Wahl zum US-Präsidenten zum weltweiten Symbol für den Widerstand gegen Sexismus, Diskriminierung und Ausgrenzung. Der Pussyhat auf Zwinglis Kopf war ein Zeichen dafür, dass auch «die Kirche» nicht schweigt, wenn sie Zeugin von Unrecht und Diskriminierung wird. Die pinkfarbene Mütze auf Zwinglis Kopf hat medial einiges Aufsehen erregt und einmal mehr die Diskussion darüber entfacht, ob die Kirche bzw. ihre Vertreterinnen und Vertreter sich politisch äussern dürfen. In welchem Verhältnis stehen Kirche und Politik, Politik und Religion?
Wirft man einen Blick in die Bibel, so stellt man fest, dass die religiös motivierte Kritik an der politischen Obrigkeit eine lange Tradition hat. Das Alte Testament erzählt von Propheten, die den Machthabern, den Königen, aber auch dem Volk ins Gewissen geredet haben. Sie bezogen auf der Grundlage der Tora – der für ihren Glauben verbindlichen Schrift – Stellung zur aktuellen politischen Situation. Ihre Aufgabe war allerdings alles andere als einfach; die Propheten erfreuten sich keiner grossen Beliebtheit und wurden nicht nur kritisiert, sondern teilweise auch verfolgt und getötet. Auch Jesus kam mit den politischen Machthabern und der religiösen Obrigkeit in Konflikt. Ob er selbst einen explizit politischen Anspruch gehabt hat, ist umstritten. Sicher ist jedoch, dass das, was er den Menschen gepredigt hat, als Angriff auf die bestehende politische Ordnung gewertet wurde und schliesslich zu seiner Verurteilung und Hinrichtung geführt hat. Die ersten Christen haben den für das römische Reich bedeutenden Kaiserkult abgelehnt und damit ein gewichtiges politisches Statement gemacht. Ihr Anspruch, allein Gott und nicht dem Kaiser zu huldigen, wurde als für die staatliche Ordnung gefährlich eingestuft, was zu zahlreichen Christenverfolgungen führte. Auch die Reformation, deren 500jähriges Jubiläum heuer beginnt, war eine Volksbewegung und auch politisch motiviert. Im letzten Jahrhundert haben die Mitglieder der «Bekennenden Kirche» sich während der Herrschaft der Nationalsozialisten öffentlich gegen die nationalsozialistische Ideologie ausgesprochen und diese als eindeutig unchristliche Irrlehre angeprangert. Auf der anderen Seite jedoch gab es auch die Gruppe der «Deutschen Christen», die den nationalsozialistischen Rassismus theologisch legitimierten. Dieses Beispiel zeigt: Glaube kann pervertiert und politisch missbraucht werden. Das Verhältnis von Glaube und Politik muss man deshalb auch immer wieder kritisch unter die Lupe nehmen.
Die aus dem Glauben heraus motivierte und begründete Stellungnahme zu Politik und Staatsmacht hat eine lange Tradition. Oft ging es dabei um die Ablehnung eines totalitären Machtanspruchs, so, wie wir ihn heute in Russland mit Putin oder in der Türkei mit Erdogan erleben. Vor dem Hintergrund der Forderung nach der strikten Trennung von Kirche und Staat und dem zunehmendem Rückzug der Religion in den individualisierten Privatbereich, wird die Verbindung von Kirche und Politik heutzutage in vielen Kreisen äusserst kontrovers diskutiert und oft auch scharf kritisiert.
Aber Kirche muss – folgt man dem ursprünglichen Sinn von «Politik» – immer auch politisch sein. Das griechische «Politika» meint alle Angelegenheiten, alle Tätigkeiten und Fragestellungen, die das Gemeinwesen, also die Allgemeinheit betreffen. Und was wäre das für eine Kirche, die sich nicht mit dem Leben in unserer Gesellschaft auseinandersetzte, die sich nicht als Teil des Gemeinwesens verstünde? Glaube ist – entgegen der immer wieder kolportieren Meinung – kein Selbstzweck. Glaube hat immer mit konkreter Verantwortung zu tun. Als Christinnen und Christen sind wir gefordert, konsequent für den Wert und die Würde jeden Lebens einzustehen. Das macht uns manchmal zu unbequemen und vielleicht auch gefürchteten Akteuren auf dem politischen Parkett. Christliche Werte sind keine individuellen Werte, sondern gesellschaftliche. Dort, wo ein totalitärer Machtanspruch erhoben wird, wo Menschen unterdrückt oder diskriminiert werden, wo unsere Schöpfung mit Füssen getreten wird, also überall dort, wo dem Evangelium von Jesus Christus in Wort und Tat widersprochen wird, sind wir gefordert. Sind wir gefordert, nicht zu schweigen, sondern kritisch die Stimme zu erheben. Das braucht oft Mut, ist manchmal unbequem und macht uns angreifbar.
Der Rückzug der Kirchen aus der öffentlichen Diskussion, die Angst, als Kirche zu politischen Fragen Stellung zu beziehen, fordert ihren Tribut. Die Menschen treten zur Kirche aus, weil sie deren Bedeutung für das eigene und gesellschaftliche Leben nicht mehr erkennen können. Eine Kirche, die es nicht mehr wagt, in politischen Sachfragen die Stimme zu erheben, verschwindet aus dem Blickfeld vieler Menschen und verliert ihre gesellschaftspolitische Relevanz. Die Kirchen dürfen, sollen und müssen zu aktuellen politischen Fragen Stellung beziehen. Sei das in einer gemeinsamen öffentlichen Stellungnahme, sei das in unserem gesellschaftlichen Engagement als Kirchgemeinde oder als Pfarrerin in einer Predigt. Oder sei es, als Zeichen der Solidarität, dem Zwingli-Denkmal vor der Wasserkirche eine pinkfarbene Mütze aufzusetzen.
Es kann jedoch nie darum gehen, sich dem Programm einer politischen Partei anzuschliessen – die Kirche hat ihr eigenes Programm. Es wurde vor knapp 2000 Jahren fertiggestellt und trägt den Titel «Die Bibel». Dieses «Parteiprogramm» ist die Grundlage, auf welcher die Kirche argumentiert und politisiert. Diese Grundlage ist verbindlich. Für jede öffentliche Stellungnahme und für jede einzelne Predigt. Eine sachkundige Auslegung dieser Grundlage ist dabei Bedingung. Es geht um das Fruchtbarmachen der biblischen Texte im Hier und Heute und das Aufzeigen der Relevanz des Evangeliums für unser Leben. Das Evangelium soll dabei nicht – wie es in hitzigen politischen Diskussionen oft üblich ist – den Gegenparteien argumentativ um die Ohren geschlagen, sondern als Dialogangebot in den gesellschaftlichen Diskurs eingebracht werden. Es gilt, Andersdenkenden und –glaubenden mit Respekt und auf Augenhöhe zu begegnen. Wir müssen bereit sein, uns kritischen Fragen zu stellen und im Dialog darum zu ringen, wie die Verheissung Jesu, er sei gekommen, dass wir das Leben in Fülle haben, für alle Menschen in Erfüllung gehen könnte.
Kirche und Politik das geht nicht nur zusammen, das gehört zusammen. Wir haben als Christinnen und Christen einen politischen Auftrag. Glauben ist kein Kleid, das man nur dann anzieht, wenn man in den eigenen vier Wänden ist oder einen Gottesdienst besucht; Glauben ist eine grundsätzliche Haltung. Es gibt keinen bloss geglaubten Glauben, sondern immer nur einen gelebten Glauben. Unser Glaube ist verbunden mit dem Leben in unserer Gesellschaft, mit dem Leben in dieser Welt. Damit hat er immer einen öffentlichen Anspruch. Und ist damit immer auch politisch.
Carsten Ramsel
Gepostet um 07:50 Uhr, 04. AprilSehr geehrte Frau Forrer
Vielen Dank für Ihr entschiedenes Votum.
Das meiste, was Sie schreiben sind Selbstverständlichkeiten. So wird wohl niemand bezweifeln, dass Christinnen und Christen sowie die Kirchen das Recht haben sich politisch einzumischen, und auch das Wie wird ihnen niemand vorschreiben, da beides verfassungsmässig und durch die Allgemeinen Menschenrechte legitimiert ist. Und in einer Gesellschaft, in der die Kirchen die gesellschaftliche wie politische Deutungshoheit verloren haben, besinnen sie sich darauf, Andersdenkenden und –glaubenden mit Respekt und auf Augenhöhe zu begegnen, wie schön. Doch wie das Evangelium unter den gegegeben Bedinungen als Dialogangebot – und die Betonung liegt auf Dialogangebot – in den gesellschaftlichen Diskurs eingebracht werden soll, bleibt mir ein Rätsel. Vielleicht möchten Sie dies noch etwas genauer ausführen, damit ich es besser verstehe.
Herzlichen Dank für Ihre Antwort!
Freundliche Grüsse
Carsten Ramsel
Sibylle Forrer
Gepostet um 10:22 Uhr, 04. AprilSehr geehrter Carsten Ramsel
Es freut mich, wenn Sie der Meinung sind, es sei selbstverständlich, dass die Kirchen das Recht haben, sich politisch einzumischen.
Ihre Aussage, dieses Recht würde wohl niemand in Zweifel ziehen, deckt sich jedoch nicht mit meinen Erfahrungen. Ich bekomme immer wieder Zuschriften, ich solle mich als Pfarrerin gefälligst aus der Politik raushalten und ausserhalb der Kirchenmauern schweigen. Die Diskussion darüber in welchem Verhältnis Kirche und Politik stehen wird nach wie vor kontrovers diskutiert und deshalb ist diese Diskussion auch nach wie vor nötig.
Mit dem Evangelium als Dialogangebot meinte ich, dass wir uns mit unserem Glauben in den gesellschftlichen Diskurs einbringen sollen, jedoch nicht in der Meinung, wir würden die Wahrheit besitzen, sondern als Suchende und um die Wahrheit Ringende im Dialog untereinander und mit Andersdenkenden und -glaubenden.
Herzliche Grüsse
Sibylle Forrer
Carsten Ramsel
Gepostet um 12:11 Uhr, 04. AprilVielen Dank für Ihre Antwort, Frau Forrer.
Das Recht auf Meinungsäusserung ist unabhängig von Geschlecht, Herkunft und Religion unveräusserlich. Es ist daher selbstverständlich, dass Sie oder die Kirchen das Recht haben, sich mit Verweis auf das Evangelium politisch zu äussern. Ob Sie oder die Kirchen dies auch tun sollten, ist eine ganz andere Frage. Unter mindestens drei Gesichtspunkten werden die von einigen Menschen geäusserten Vorbehalte gegenüber religiösen Verweisen in politischen Diskussionen meiner bescheidenen Meinung verständlich:
1. Zu welchen politischen Themen in der Schweiz können Sie sich mit Verweis auf das Evangelium äussern? (Beispiele: Rentenreform 2020, Umsetzung der MEI zwischen Volkswille und internationaler Verträge, Energiestrategie 2050)
2. Wäre es in der Schweiz gewünscht, dass sich auch andere relgiöse Traditionen mit religiösen Verweisen äussern? (Beispiele: Einige Muslime könnten eine Veränderung von Gefängnisstrafen zu Körperstrafen vorschlagen; bestimmte Orthodoxe Juden könnten vorschlagen, dass Frauen nur noch hinten im Bus sitzen dürfen, weil sie (an manchen Tagen) unrein seien; schliesslich könnten sich einige Naturreligiöse gegen die Verwendung eines Flusses zur Wasser- und Energienutzung aus relgiiösen Überzeugungen wenden; selbstverständlich sind dies alles nur Dialogangebote.)
3. Wie könnte Ihrer Meinung ein Dialog zwischen Ihnen resp. dem Evangelium und Andersdenkenden oder -glaubenden funktionieren? Ich kann tolerieren, dass das Evangelium für Sie eine bestimmte Bedeutung bezüglich Ihrer politischen Entscheidungen hat; ich kann dafür streiten, dass sie Ihre Meinung äussern dürfen. Doch das Evangelium hat für mich keine normative Bedeutung, ebenso könnten Sie aus Harry Potter oder Herr der Ringe zitieren. Ich möchte behaupten, religiöse Texte und Überzeugungen eignen sich schlecht, für ein Dialog über politische Themen.
Oder übersehe ich etwas?
Esther Gisler Fischer
Gepostet um 22:30 Uhr, 04. April.Die Stimme der Kirche(n) ist gesellschaftlich gesehen in der Spätmoderne und im postpatriarchalen Durcheinander (Ina Prätorius) eine unter vielen, besitzt meines Erachtens jedoch schon ein wenig mehr Legitimität gehört zu werden als Rowlings Harry Potter oder Tolkiens Herr der Ringe, da sie sich auf ein kollektives Narrativ beziehen, auf welches sich durch die Jahrhunderte hindurch Menschen bezogen haben.
Carsten Ramsel
Gepostet um 12:25 Uhr, 05. AprilOffen gestanden, Frau Gisler Fischer, fühle ich mich deutlich missverstanden, denn die Legitimität des kirchlichen oder persönlichen Anspruchs habe schon ich jedem und jeder aufgrund der Menschenrechte und Verfassung zugestanden. Ich frage mich nur, wie ein Dialog eines Andersdenkenden oder -glaubenden mit Frau Forrer praktisch funktionieren könnte, wenn Sie sich im Gespräch auf das Evangelium beruft. Zumal Frau Forrer ein Dialogangebot mit Respekt und auf Augenhöhe machte.
Esther Gisler Fischer
Gepostet um 14:17 Uhr, 05. AprilSorry, dass ich Sie offenbar missverstandne habe Herr Ramsel! Wie ich Dialog auf Augenhöhe und mit Respekt verstehe und einen solchen mit Berufung auf die Frohbotschaft führe ist, dass ich versuchen würde, die aus meiner Sicht „christlichen Werte“; -welche ja nicht nur christlich sind-, wie Solidarität und Gerechtigkeit in eine Diskussion einzubringen. Eigentlich ist damit nur die Herleitung anders, als es vielelicht eine Humanistin tut.
Stephan Jütte
Gepostet um 14:24 Uhr, 05. AprilLieber Carsten,
herzlichen Dank für diese präzisen Fragen. Ich versuche jetzt nicht für Sibylle Forrer zu antworten, sondern meine eigene Idee dazu zu vertreten:
Wenn das Evangelium eine Grundlage für einen Dialog mit Andersdenkenden sein soll, dann kann es das nur sein, wenn und insofern sich im Dialog selbst zeigt, dass auf Grundlage des Evangeliums die Andersheit des Gegenübers aus sich selbst heraus gewürdigt, die eigene – vielleicht ja nur vermeintlich – evangelische Position als partikular gedacht werden kann.
Es gibt nicht die evangelische Position zum Thema Abtreibung. Sondern es kann nur immer Menschen geben, die sich vom Evangelium her motiviert fühlen in dieser oder jenen Sache „der Stadt Bestes“ zu suchen. Das Evangelium kann dabei nie zu einer Soziallehre verkommen, sondern muss jede Stellungnahme als Mahnung begleiten, dass wir die Wahrheit nicht haben, ja auch oft da nicht erkennen, wo sie neben uns hergeht und mit uns spricht. Wenn gilt (natürlich nicht für den StaatsbürgerInnen, sondern nur für die Christen unter den StaatsbürgerInnen), dass der Christus der Weg und die Wahrheit und das Leben ist, dann bedeutet das für jede politische Stellungnahme, dass der Christ bestenfalls hoffen darf in und unter dieser Wahrheit zu sein, an diesem Leben teilzuhaben und so auf einem guten Weg zu sein, aber nicht die Wahrheit zu haben, den Weg zu wissen und das Leben erklären zu können.
Das Evangelium als Grundlage für politisches Handeln ist v.a. und zuerst eine Verunsicherung eigener Positionen und Massstäbe. Erst dort, wo an diese Leerstelle eine Ideologie, ein Führer oder eine Maxime tritt, hat sich der christliche Glaube auf einen Ausnahmezustand zu berufen: Aber noch dies tut er nicht aus Pflicht, sondern um der Identität der Kirche und des eigenen Selbsts willen.
michael vogt
Gepostet um 22:24 Uhr, 05. April@ stefan jütte: „ich bin der weg, die wahrheit und das leben“, und es geht ja dann noch weiter: „niemand kommt zum vater, es sei denn durch mich“. ich weiss nicht, ob jesus, so wie er bei johannes erscheint, Ihnen zustimmern würde. „wenn ihr in meinem wort bleibt, werdet ihr die wahrheit erkennen, und die wahrheit wird euch frei machen.“ es ist nicht gesagt dass die andersheit eines gegenübers immer aus sich selbst heraus gewürdigt werden kann. und andererseits ist auch nicht festgelegt, dass wir nie wissen können. und noch anders: alles, was jesus hier sagt, ist stückwerk, „patikular“, wenn ich recht verstehe. meine frage im dialog mit anders denkenden ist: was offenbart sich? das evangelium – ein wort, das ich selbst nicht brauche, dessen wahrheitsgehalt mir aber etwas sagt – ist nicht zum vornherein grundlage. aber wenn ich glaube, in einem dialog etwas als wahrheit zu erkennen, trete ich in den dialog mit dem evangelium. so wie dieses nicht zum vornherein grundlage ist, ist es auch nicht zum vornherein wahrheitskriterium. sie kennen meine meinung: wahrheit ist die alles verändernde vereinigung von allem mit allem. (1kor 15.28) das könnte jemand evangelium nennen, würde ich aber nicht tun, weil das zu sehr nach beschränkung auf ein religion und wohl sogar auf eine bestimmte frömmigkeit innerhalb einer religion „riecht“, oder um den anstand sicher zu wahren: aussieht. genauer: ob man das evangelium nennen wird oder nicht, ist in der offenbarung begründet, nach der zu fragen es sich, finde ich, empfiehlt – obschon auch diese fragestellung, eben aufgrund dieser fragestellung, nicht festgelegt ist. 🙂
Carsten Ramsel
Gepostet um 07:35 Uhr, 06. AprilLieber Stephan,
guten Morgen, Frau Gisler Fischer
Ich bin unzufrieden. Deine und Ihre Äusserungen klingen mir zu bescheiden. Sind nicht die Kommentarspalten Schweizer Medien voll von Bibelzitaten? Meinen die Verfasser(innen) dieser Kommentare nicht genau zu wissen, welche politische Entscheidungen in der Schweiz auf der Grundlage des Evangeliums zu treffen seien? (Alles Evangelikale?) Höre ich nicht in deutschen Medien mindestens zweimal im Jahr kapitalismuskritische Kommentare von christlichen Würdenträger(inne)n? Und wird nicht genauso oft über die Ausbeutung am Arbeitsplatz und die Vernachlässigung von Schutzbefohlenen berichtet? Liegt meine eigene religiöse Erziehung schon so weit zurück, dass ich mich fälschlich an eine katholische Soziallehre erinnere? (Gut, Katholiken halt?) Sollte ich Frau Forrer tatsächlich missverstanden haben, und es ging ihr nicht nur um die Art der politischen Auseinandersetzung sondern nicht vielmehr auch um Inhalte?
Wenn es wirklich nur um die Art und Weise der politschen Auseinandersetzung ginge, so möge sich doch bitte jede(r) an die üblichen Schweizer Gepflogenheiten der politischen Kommunikation halten. Die Begründung wäre mir dann egal. Dann bin ich ganz bei Ihnen, Frau Gisler Fischer. Die Herleitung wäre dann eine Andere, wir könnten sie unsere Kinder lehren, und uns gegenseitig höflich daran erinnern, wenn wir die Herleitung des Anderen kennten, und der jeweils Andere sich vielleicht mal nicht an die Gepflogenheiten hielte, Wir wären dankbar für die Aufmerksamkeit des Anderen und die politische Kommunikation gelänge in weiten Teilen reibungslos. Idiot(inn)en (Verzeihung!) und Trolle gibt es überall!
Das Dialogangebot Frau Forrers wird doch erst dann schwierig, wenn sie politische Positionen bezieht und diese mit dem Evangelium stützt. Für diesen Fall möchte ich meine Frage wiederholen, wie der Dialog mit Andersdenkenden und -glaubenden ihrer Meinung funktionieren kann?
Stephan Jütte
Gepostet um 10:58 Uhr, 06. AprilLieber Carsten, in der Tat, so habe ich es gemeint! Dass die Kommentarspalten mit Bibelzitaten voll sind, beweist für mich nicht, dass eine evangelische Position sich an ausgewählten Zitaten orientieren soll, sondern nur, dass Bibelverse oft als Deko für die eigene Meinung benutzt werden, um zu kaschieren, dass Argumente fehlen.
Bescheiden? Ja, gerne! Aber diese Bescheidenheit ist Sprengstoff in einer Debattenkultur, in der man nicht mehr zuhört, Unsicherheiten durch Parolen übertönt und Meinungsmachern blind folgt.
Als Christ (und nicht nur Christen wissen das und nicht alle Christen wissen es) ist mir bewusst, dass ich eine letzte Wahrheit nicht habe, mir nicht zusteht endgültig über Menschen zu urteilen oder zu behaupten, dass ich im Besitz der einzig wahren Deutung sei. Ich persönlich finde diese Haltung revolutionärer und aufmüpfiger, als das Sich-Einreihen in den Chor der Parolen.
Nur da, also quasi im Modus, der aller politischen Aktion zugrunde liegt, sehe ich für mich das Potential theologischer Orientierung. In der Sache zählen Argumente. Wer dazu bereit ist sich darauf einzulassen, weshalb auch immer, ist mir als Mensch näher als diejenigen, die mit mir eine christliche Sozialisierung teilen.
Jeannette Behringer
Gepostet um 19:32 Uhr, 07. AprilSehr geehrter Herr Ramsel
Ihre Fragen finde ich sehr zentral, und ich möchte sie gerne aufgreifen als jemand, die als Politologin und Ethikerin im Fachbereich Gesellschaft & Ethik der evang.-ref. Landeskriche täglich an der Schnittstelle von Kirche und Gesellschaft arbeitet.
Zu allen von Ihnen aufgeworfenen Themenbereichen kann sich Kirche aus theologischer Sicht äussern – nicht nur in der sachpolitischen Dimension, sondern in ihrer theologischen und ethischen Grundlegung. Und sie tut es auch. Die Bewahrung der Schöpfung als einem zentralen Ausdruck des konziliaren Prozesss mag ein Zugang sein, um – kontrovers – um die daraus erwachsene Verantwortung für die Kirchen zu befragen, die sich aus der Energiestrategie ergibt. Sowohl die Masseneinwanderungsinitiative wie die Rentenreform werfen grundsätzliche Fragen nach Gerechtigkeit auf, einem wohl sehr zentralen Wert des Evangeliums. Selbstverständlich muss dann darüber gestritten werden, was denn genau unter „Gerechtigkeit“ zu verstehen ist – und auch verschiedene theologische Deutungen könne auf den Tisch gelegt werden.
Neben der Entscheidung über die Herstellung von Relevanz von gesellschaftlichen Themen für die Kirche und umgekehrt ist nach meinem Dafürhalten jedoch etwas anderes sehr entscheidend: Die Teilnahme am öffentlichen Diskurs bedeutet für „die Kirchen“, eine unter vielen gesellschaftlichen Akteuren zu sein, die bereit und fähig ist, anderen nicht-kirchlichen Akteurinnen und Akteuren auf Augenhöhe als „Freie und Gleiche“ zu begegnen. Hier sehe ich Übungsbedarf auf „beiden Seiten“. Das bedeutet, die eigenen Quellen der Argumentation zwar transparent zu machen und gleichzeitig anzuerkennen, dass diese nicht verallgemeinerbar sind und deshalb auch nicht überall anerkannt werden. Diese Haltung ist jedoch unabingbar. Sie setzt ausserdem voraus, dass die Kenntnis von Sachlagen auch ausserhalb ethischer oder theologischer Argumentationen vorhanden ist.
Gleichzeitig bedeutet ein Dialog immer, sich selbst bzw. die eigene Organisation anderen Argumenten „auszusetzen“ – und damit hoffentlich auch eine mögliche Veränderung im Sinne des Lernens für alle in der (Zivil-) Gesellschaft.
Mit freundlichen Grüssen
Jeannette Behringer
Carsten Ramsel
Gepostet um 18:58 Uhr, 08. AprilSehr geehrte Frau Behringer
Vielen Dank für Ihren Beitrag, der zwei meiner drei Fragen beantwortet. Wenn ich Sie richtig verstehe, äussern sich die Kirchen zu politischen Themen sachpolitisch, theologisch und ethisch, indem sie theologische Argumentationen konstruieren. (Ich spreche deswegen von einer Konstruktion, weil das Evangelium als eine wichtige Quelle theologischer Argumentation aus historischen Gründen nichts zur Energiestrategie 2050 sagt, sondern nur aus ihm theologische Argumente für das Thema abgeleitet werden können.) Gemäss der verfassungsmässig garantierten Rechte gilt dies dann mutatis mutandis auch für andere weltanschauliche und religiöse Gruppen. Die dritte und für mich spannendste Frage bleibt allerdings weiterhin unbeantwortet, wie kann ein Dialog zwischen Christ(inn)en und Andersdenkenden bzw. -glaubenden funktionieren.
Das hermeneutische Wohlwollen und der Wunsch sich gegenseitig zu verstehen vorausgesetzt (zugegeben daran scheitern viele Dialoge) kommt es dennoch zu erheblichen Missverständnissen. Das liegt meines Erachtens daran, dass die Bedeutung bestimmter Worte unbekannt sind, (Haben Sie mal versucht einer Muslima die Trinität zu erklären?) die gleichen Worte mit unterschiedlicher Bedeutung verwendet werden (So bedeutet für uns beiden philosophisch Geschulten das Wort Logik meist etwas völlig Anderes als für den Rest der Gesellschaft.) oder unterschiedliche Worte für die gleiche Bedeutung verwendet werden (Finden Sie bitte ein Beispiel Ihrer Wahl.). Doch selbst wenn wir diese Hindernisse beiseite räumten, will mir nicht sofort einleuchten, was Frau Forrer mit dem Evangelium als Dialogangebot meint, das 1. wie Sie richtig sagen, nicht verallgemeinerbar ist, und 2. wie ich behaupten möchte, sich manches Mal jeglicher Kritik entzieht.
Für mich kommen mindestens zwei Möglichkeiten in Betracht. Entweder ergeben sich aus dem Evangelium politische Argumente oder das Evangelium dient als politische Rhetorik, wobei Rhetorik nicht pejorativ zu verstehen ist, wie hoffentlich gleich klar wird. Unter einem Argument verstehe ich die Nennung eines Grundes oder einer Ursache, welche die Meinung oder Behauptung stützt, und die Dialogteilnehmenden rational dazu zwingt, der Meinung oder Behauptung zuzustimmen. Für ein Gegenargument gilt dasselbe. Aus dem Evangelium können keine Nennung von Ursachen folgen, wenn man nicht mit der Metaphysik- und Religionskritik der letzten 200 Jahre in Konflikt geraten will. Es folgen aus ihm auch keine politischen Gründe, weil – wie Sie sagen – die Quellen (i.e. das Evangelium) „nicht verallgemeinerbar sind und deshalb auch nicht überall anerkannt werden.“
Das Evangelium kann also nur der politischen Rhetorik dienen. Auch hier gilt es mindestens zwei Möglichkeiten zu unterscheiden. Im 1. Fall gilt das Recht des/der Stärkeren. Dafür kann es mehrere Gründe geben: a. rhetorische Geschicklichkeit, b. höherer gesellschaftlichen Status, c. Irrtumsimmunität in Bezug auf die eigene Meinung und Behauptung oder d. im Zeitalter des Internets „Trollerei“. Ich möchte nicht, dass politische Diskussionen aufgrund des Rechtes des Stärkeren entschieden werden (auch wenn dies manches Mal der Fall sein dürfte); es dürfte auch nicht im Interesse der Kirchen liegen, da sie die politische Deutungshoheit in der Schweiz in den letzten Jahrzehnten verloren. Der 2. Fall politischer Rhetorik bezöge sich auf die Habermas’sche Utopie, dass sich am Ende des Diskurses „in einem magischen Prozess“ (heutiger O-Ton Stephan Jüttes) das beste Argument (Ich müsste von Rhetorik sprechen.) durchsetzte. Wenn aus dem Evangelium ein Dialogangebot erwachsen soll, müssten sich demnach Christ(inn)en und Andersdenkende bzw. -glaubende diesem magischen Prozess aussetzen.
Habe ich etwas übersehen oder missverstanden?
Ich wünsche Ihnen und allen Interessierten ein schönes Wochenende und verbleibe mit freundlichem Gruss
Carsten Ramsel
Sibylle Forrer
Gepostet um 10:30 Uhr, 04. AprilHans-Peter, dass Du für deinen irrationalen Kampf gegen die Landeskirchen diesen Blog regelmässig missbrauchst, stört mich gewaltig.
Ich gehe an dieser Stelle nicht auf deine haltlosen Vorwürfe ein, denn sonst müsste ich Dinge deine Person betreffend offen legen, die ganz bestimmt nicht hier in die Öffentlichkeit gehören. Alle, die jemals mit Dir zu tun hatten, wissen, von was ich rede. Du bist übrigens der erste und einzige Mensch, den ich jemals in meinem Handy gesperrt habe. Warum weisst Du sehr genau.
Ich möchte Dich darauf aufmerksam machen, dass dein Kommentar hart an der Grenze zur Verleumdung vorbeischrammt und ich nicht mehr weit davon entfernt bin, strafrechtliche Schritte einzuleiten.
Laura Von Matt
Gepostet um 10:36 Uhr, 04. AprilHans-Peter Geiser war es nicht Pfarrerin Sibylle Forrer, die einer Flüchtlingsfamilie Kirchenasyl bei sich zu Hause gewährt hat? Hat nicht sie sofort reagiert als über eine Pfarrerin sexistisch berichtet wurde? War nicht sie es, die sich öffentlich für die Ehefüralle ausgesprochen hat, als das in der Kirche noch fast niemand getan hat?
Was sind das für unhaltbare Vorwürfe, die Sie da zu äussern wagen?
Und wer betreibt eigentlich diesen Blog, dass sowas nicht gestoppt wird?
Stephan Jütte
Gepostet um 11:04 Uhr, 04. AprilDas bin ich. Als Person nerve ich mich oft über einzelne Kommentare. Besonders solche, die einen Menschen den ich mag auf – wie ich sicher weiss – sehr ungerechte Weise anprangern. Als Redaktion muss ich aber cool bleiben. Vorallem weil ich nicht will, dass solche Kommentare noch mehr Beachtung finden. Umso mehr freue ich mich dann – als Person und als Redaktion – darüber, dass es Menschen wie Sie gibt, die das klarstellen und ihre Empörung über diese Frechheit ausdrücken.
In der Hoffnung, dass unsere LeserInnen hermeneutisch kompetent sind, herzlich, Stephan Jütte
Laura Von Matt
Gepostet um 11:12 Uhr, 04. AprilDanke für die Reaktion, Stephan Jütte und Ihre Worte. Daraus spricht eine deutlich ablehnende Haltung zu solchen verleumderischen Kommentaren wie dem von Herrn Geiser und ein klares Commitment zu der Autorin Sibylle Forrer. Danke.
Stephanie Siegrist
Gepostet um 12:53 Uhr, 04. AprilSehr geehrter Herr Geiser
Ihre Vorwürfe gegenüber Frau Forrer sind haltlos, regelrecht verleumderisch. Dass Sie Frau Forrer über eine soziale Ethik belehren und ihr das Christinsein absprechen, ist generell, aber ganz besonders in Bezug auf Ihr eigenes Verhalten hier und andernorts, geradezu grotesk. Bedenken Sie, dass ihre private Fehde gegen ausgewählte Personen nicht nur fehl am Platz ist, sondern Ihnen selbst am allermeisten schadet!
Mit bestem Gruss
Stephanie Siegrist
Hans-Peter Geiser ZH Pfarrer Dr. theol. M. Div.
Gepostet um 13:36 Uhr, 04. AprilEs wäre schön ein Blog wäre fähig … auf INHALTE zu antworten …
Anstatt nach ZENSUR und Totschalten zu schreien.
Und – genau solches gehört theologisch in einen CH Kirchenblog … Frau Gisler Fischer.
Genau solches – weil niemand sonst davon spricht.
Pfr Hans-Peter Geiser ZH AG VD GE BE
Dr theol M Div http://www.urban-spirit.net und http://www.theo-global.weebly.com
Esther Gisler Fischer
Gepostet um 17:28 Uhr, 04. AprilDann schreiben Sie doch mal einen Blogbeitrag zum Thema. Mich dünkt, dass Einiges Ohnen diesbezüglich unter den speichwörtlichen Nägeln brennt. Gerne würde ich Ihre Überlegungen und Gedanken lesen und mir eine Meinung bilden.
Hans-Peter Geiser ZH Pfarrer Dr. theol. M. Div.
Gepostet um 13:47 Uhr, 04. AprilPS … woher willst Du Stephan Jütte wissen … dass was ich hier in diesem Blog schreibe „hermeneutisch haltlos“ ist … ?
Schon mal mit mir darüber geredet? Nein.
Schon mal – ausser im kältesten ZH Jan HB – in Augennähe genommen. Nein.
Eher sozial blinde theologische Hermeneutik
Zum Nachfragen 079 439 34 36 .
Stephan Jütte
Gepostet um 17:18 Uhr, 04. AprilLieber Herr Geiser,
ich habe mich nach reiflicher Überlegung dazu entschlossen, Ihren Beitrag „LEERE „politische Theologie“ – narzisstisch im Pussyhat 2017“ zu löschen.
Vordergründig diskutieren Sie zwar die politische Dimension kirchlichen Handelns. Insgesamt ist es aber schlicht eine öffentliche Anfeindung der Autorin:
– Sie unterstellen ihr Selbstinszenierung, Narzissmus, Ignoranz im Umgang mit Schwächeren, Feindseligkeit ggü. Schwachen, und sprechen ihr en passant das Christsein ab.
– Sie adressieren die Autorin persönlich und erwähnen irgendwelche persönlichen Kränkungsgeschichten, die für das Diskussionsforum nicht nachvollziehbar sind.
Ich bitte Sie künftig Ihre Beiträge sachlich und nachvollziehbar zu halten. Dieser Häme wollen wir unsere Autorinnen und Autoren nicht aussetzen. Niemand der für diesseits.ch schreibt, sollte mit solch verletzenden Kommentaren rechnen müssen.
Freilich: Wir bewegen uns im juristischen Graubereich. Aber für uns ist sonnenklar: Diese Diskussionskultur wollen wir nicht.
Hans-Peter Geiser ZH Pfarrer Dr. theol. M. Div.
Gepostet um 18:26 Uhr, 04. AprilDas wäre wohl dann das Begraben einer kritisch theologischen Diskussionskultur.
Es gibt politisch „progressiven Narzissmus“ – oft vertreten in politischen Pfarrern/innen, die einäugig nur noch „ihre Aussen-Agenda“ vertreten und sich gerne „in Szene setzen“ … gleichzeitig aber blind für kirchlich „innere Katastrophen“ bleiben …… und es bewusst bleiben wollen
Das Streichen meines Kommentars ist nur ein Beitrag fürs Blindwerden im Kirchlichen und im Grunde tragisch zu den angesprochenen Themen.
Soziale Katastrophen von Lausanne bis ZH.
Zu denen auch hier im „Diesseits“ NIEMAND ein Wort findet … und die auch Du Stephan Jütte NIE ansprechen wirst.
Dafür gehen andere in Lausanne 2016 in den Hungerstreik. In „Kirche“.
Fürs zu Tode Schweigen von Katastrophen in CHs Kirchen.
Auch Dein Streichen – ich Dutze weil Du wie ich oder Sibylle (ich kenne Sibylle seit 2009 Chicago bestens) Theologe/in und Pfarrer/in sein willst – ist nur Beitrag ins Todschweigen.
Das „verletzt“ Menschen tausendfach mehr … als ein paar harte ehrliche Worte zur sozialen Blindheit von billigen ZH Worten – die nichts kosten (Dietrich Bonhoeffer).
Wohl auch der Blog „verletzungspräventiv“ „zu streichen“.
Hans-Peter Geiser ZH Pfarrer Dr. theol. M. Div.
Gepostet um 18:41 Uhr, 04. AprilPS an Frau Gisler Fischer … zum zu all dem einen hilfreichen Diesseits Blog schreiben … bin ich längst innerlich verbrannt.
Sie können Michel Müller oder 100 andere – von Lausanne bis Zürich – fragen … warum …
Müde ob „Kirche“ die Menschen zermalmt.
michael vogt
Gepostet um 22:10 Uhr, 04. Aprilnach 14 jahren guantanamo sagt mohamedou ould slahi, er vergebe allen, die ihn gefoltert haben. vergebung sei „eine unerschöpfliche quelle“, die, würde ich ergänzen oder interpretieren, aus der quelle des lebens hervorgeht.
Esther Gisler Fischer
Gepostet um 22:20 Uhr, 04. AprilIch will es wenn schon denn schon vpn Ihnen persönlich lesen Herr Geiser und nicht Michel Müller fragen müssen.
michael vogt
Gepostet um 22:42 Uhr, 04. Aprileberhard jüngel sagt, die kirche solle den staat „auf der ganzen linie“ – das hat er so laut und leidenschaftlich gesagt, dass ich es fast dreissig jahre später noch in meinen ohren höre – kritisch begleiten. das problem besteht darin zu eruieren, w a s sie w i e sagen soll. und es ist ein unterschied, ob sie als kirche spricht, oder ob einzelne, die ihr angehören, sich äussern. neben dem konsensproblem das problem des amtsmissbrauchs. und der politische inhalt soll so zur geltung kommen, dass das ja zur einzelnen person nicht tangiert wird. in gewisser weise ist die bibel ein „pateiprogramm“. man muss aber bedenken, dass sich politische entscheidungen meistens nicht direkt aus den biblischen texten herleiten lassen. dazwischengeschaltet sind, mit luther gesagt, vernunft und erfahrung.
Hans-Peter Geiser ZH Pfarrer Dr. theol. M. Div.
Gepostet um 19:04 Uhr, 05. AprilNoch zur Schlussevaluation im Diesseits ….
Würde man die „Likes“ und „Dislikes“ – 13 im Maximum – zur Grundlage nehmen für das …
was im „Diesseits“ eine „beloved community Jesu“ (Martin Luther King, Daniel Fatzer VD Ref Pfarrer im Hungerstreik 2016 … für solch eine „beloved community“ in Waadtländer Kirche …) sein möchte …
hätte man mich – wie auch längst einen anderen in weniger als 2 Wochen – …
gekreuzigt.
Zum Glück entscheidet übers Christsein nicht ein Spiel um 13 „likes or dislikes“ …
Das Diesseits müsste mal wieder Moltmann – anstatt den Ex-Zürcher Jüngel – lesen …
Vielleicht würden die „dislikes“ sich dann mal wundersam in Jesu Kingdom bekehren.
Eigentlich tragisch … heutige CH „Theologie“
Fraglich ob auch dieses theologische Wort die nächste Zensur vor Karfreitag überlebt.
Wette auf 13 „dislikes“ trotz sehr wohl realen Tragödien in CHs Kirchen.
Noch an Esther Gisler Fischer … ich rufe Sie mal an.
Pfr Hans-Peter Geiser
http://www.urban-spirit.net
und http://www.theo-global.weebly.com
079 439 34 36
René Schärer
Gepostet um 22:55 Uhr, 05. AprilLieber Stephan
Immerhin wurde der verletzende Beitrag von Hans-Peter Geiser gelöscht. Was ich allerdings nicht begreife: weshalb wird jemand, der solche Kommentare verfasst, seit Jahren auf den verschiedensten Kanälen Leute diffamiert, persönlich angreift (wie in seinem nun gelöschten Kommentar ja ausgewiesen), u.ä. und schweizweit in Kirchenkreisen als Querulant bekannt ist, nicht einfach gesperrt. Grundsätzlich. Auf Lebenszeit oder bis eine Entschuldigung ausgesprochen und Besserung gelobt wird. Stell dir vor, interessierte Gemeindemitglieder oder auch andere Leute, die Sibylle Forrer als TV-Pfarrerin schätzen gelernt haben, lesen solche Kommentare und fragen sich dann, was da los ist. Als Pfarrerpersonen haben wir durchaus anderes zu tun, als uns mit Erklärungen zu Kommentaren rumzuschlagen, die an Rufmord grenzen.
Es kann einfach nicht sein, dass sich engagierte Schreibende oder Kommentierende immer wieder von derselben Person völlig haltlos angreifen lassen müssen. Gerne würde man sich auf diesem Blog sachlich über den Inhalt unterhalten in den Kommentaren; stattdessen plagt man sich mit Herrn Geiser rum. Mit dieser Politik schadet der Blog sich selbst.
Herrn Geiser rate ich dringend, seine Geschichte nachhaltig aufzuarbeiten und die Schuld für die eigene Historie nicht unablässig und stur bei allen, ausser bei sich selbst zu suchen.
Hans-Peter Geiser ZH Pfarrer, Dr. theol. M. Div.
Gepostet um 02:13 Uhr, 06. AprilRené Schärer … kennen wir uns ? Und wie primitiv können Pfarrer noch werden ? Dein Blog ist primitivste Erbärmlichkeit in einer Kirche Jesu. Guet Nacht – God bless. Pfr. HPG
Michael Wiesmann
Gepostet um 14:18 Uhr, 06. AprilLieber Hans-Peter
Obwohl ich sogar Deine inhaltliche Nachfrage (welche ich als eine Frage hinsichtlich der Gewichtung verschiedener Themen verstanden habe) durchaus diskussionswürdig empfand, war die Art, wie Du dann bei Sibylle als Person angegriffen hast, schlicht unter aller Kanone. Auch Deine Äusserungen gegenüber anderen Kommentatoren kommen ziemlich respektlos daher. Solche Dinge tauscht man allenfalls (wenn überhaupt!) in persönlichen Nachrichten auf, nicht auf einer solchen Plattform. Zumindest dann nicht, wenn Dir noch irgendwie an der Glaubwürdigkeit des Evangeliums und/oder der Kirche gelegen ist, wie Du mehr oder weniger explizit behauptest.
Ich finde es schade. Die inhaltliche Frage hätte ich nämlich gerne diskutiert. Kirche muss politisch sein, weil das Evangelium politisch ist. Wie sie einzelne Themen gewichtet, sagt deshalb durchaus etwas über ihr Gottesbild und ihr Verständnis des Evangeliums aus. Und dass es da einen konstruktiven Dialog geben darf und soll, steht für mich ausser Frage.
So verstehe ich z.B. das Anliegen hinter „we can’t keep quiet“ – und wünschte mir aber zugleich, dass wir bei anderen Themen die Stimme gleich laut erheben würden. Der Unterschied ist einfach: Hier sind die Frauen in unserer Kirche direkt betroffen und können als Betroffene ihre Stimme erheben. Bei anderen Themen ist das nicht ganz gleich einfach, den Link herzustellen. Vielleicht sind wir deshalb dort kleinlauter? Wie laut dürfen wir uns solidarisieren? Und wie tun wir dies ohne dass es zu keine sekundären Stigmatisierung der Betroffenen kommt? Vielleicht braucht es da mehr Taten und weniger Worte (siehe Kirchenasyl für Flüchtlinge). Und doch: Unser Schweigen kann auch als Zustimmung betrachtet werden. Und für meinen Geschmack schweigen wir deshalb noch viel zu oft.
michael vogt
Gepostet um 15:55 Uhr, 06. Aprilsibylle forrer erwähnt die propheten. ist da nun einer gekommen? was jetzt?
habe den gelöschten beitrag nicht gesehen und möchte bemerken, dass meine erwägungen, zb amtsmissbrauch, sich nicht gegen die pfarrerin richten
Hans-Peter Geiser ZH Pfarrer Dr. theol. M. Div.
Gepostet um 16:13 Uhr, 06. AprilLieber Michael … es geht mir nicht nur um die Selektivität der Themen – Feministinnen (und ich bin auch eine/r) fallen dieser Einseitigkeit noch oft zu Füssen – sondern auch um gelebte Glaubwürdigkeit dessen, wofür Kirche in CH sich „nach aussen“ profiliert … jedoch „nach innen“ das PURE GEGENTEIL lebt.
Stanley Hauerwas – US Sozialethiker – kritisiert das an den US „Papierliberalen“ … male or female – die AT Propheten/innen waren am härtesten „nach innen“.
Jesus wurde dafür gekreuzigt (John Howard Yoder US Mennonit in dem viel beachteten Buch The Politics of Jesus 1978).
Das hat den Täufern ebenso vor 500 Jahren an Zwingli’s Zürich missfallen.
Der Unterschied „innen“/“aussen“ (HJ Goertz).
Zutiefst bin ich ein Täufer – wie ein Stanley Hauerwas als John Howard Yoder Methodist.
Und Propheten waren wenig beliebt. Auch nicht unser J. vom nächsten Freitag in einer Woche. 13 dislikes …
God bless hpg … aus dem IC Richtung Genf
michael vogt
Gepostet um 16:22 Uhr, 06. Aprilbisher komme ich zur meinung, dass jesus exekutiert wurde, weil er das kleine jüdische staatswesen, das ohnehin unter druck der römischen gewaltherrschaft stand, in gefahr gebracht hat
Hans-Peter Geiser ZH Pfarrer Dr. theol. M. Div.
Gepostet um 18:46 Uhr, 06. AprilIch auch … aber er hat seine EIGENE community derart rasend GEGEN sich aufgebracht (Richard Horsley – innerhalb Third Quest of Jesus, Jon Sobrino, Craig Keener … junger evangelikaler radikaler shooting star New Testament studies …).
Innerhalb einer häufigen politischen Kollusion und Wuteskalation um Jesus …
Craig Keener Asbury Theokogical Seminary USA
Endlich wird das Diesseits biblisch …
HPG …
… aus Genf unter 90% Konfessionslosen … CH Zukunft
René Schärer
Gepostet um 23:43 Uhr, 06. AprilHerr Geiser, das Prädikat primitiv trifft einzig auf Ihre persönlichen Angriffe zu, wie hier in Ihrem gelöschten Kommentar. Sie scheinen sich ja sehr mit der Ablehnung Jesu zu befassen. Allerdings sei Ihnen ans Herz gelegt, dass Nachfolge Christi nicht automatisch darin besteht, sich bei möglichst vielen Leuten durch komplett haltlose Unterstellungen und Beschimpfungen unbeliebt zu machen. Sie ecken durch solches Verhalten überall an und sprechen allen, die negativ auf Sie reagieren das Christsein ab; selbstverständlich nicht, ohne die selbst erfahrene Ablehnung mit der Ablehnung Christi zu vergleichen und nur aufgrund dieser (selbstverschuldeten) Ablehnung q.e.d. unter das eigene Christsein zu schreiben. Ein gängiges Muster des religiösen Wahns. Und ja, ich bleibe beim Sie, ich kann Sie aufgrund Ihrer Äusserungen beim besten Willen nicht als (Berufs)kollegen betrachten. Bitte verschonen Sie meine Mailbox künftig mit Ihrem wirren Geschwurbel, besten Dank! Sie können sich ebenfalls die Mühe sparen, sich x-fach in den Blog einzuloggen, um jedesmal von neuem meine Kommentare zu disliken, es gibt durchaus sinnvollere Freizeitbeschäftigungen. Ich verspreche dafür im Gegenzug, mich nicht weiter zu Ihnen zu äussern, sondern gegebenenfalls zum Inhalt, was an sich Sinn und Zweck dieser Einrichtung ist.
Hans-Peter Geiser ZH Pfarrer Dr. theol. M. Div.
Gepostet um 01:31 Uhr, 07. AprilWow … Beeindruckt vom theologischen Inhalt dieser Replik.
Wie weit Stephan Jütte darf man im Blog Diesseits jemand des „religiösen Wahns“ betiteln? …
Wenig beeindruckt.
Hans-Peter Geiser ZH Pfarrer, Dr. theol. M. Div.
Gepostet um 11:38 Uhr, 07. AprilWerter Stephan Jütte … auch als Mail 7. April 2017
Ich möchte dass Du die ehrverletzenden Beiträge von René Schärer Ref Pfarramt Oberuzwil SG ehemals ZH – Höngg aus dem Blog Diesseits http://www.diesseits.ch streichst – HPG im „religiösen Wahn“ „Querulant schweizweit bekannt“ … und mehr AD PERSONAM unter der Gürtellinie.- ohne jeglichen theologischen Inhalt.
Dies ist in keinem Verhältnis zu meiner theologischen Kritik an Sibylle Forrers Aktion um Zwingli und Pussyhats auf Zürcher Hebebühnen..
Nur weil Du und René Schärer offenbar befreundet seid … „lieber Stephan“ (René Schärer) macht das die ehrverletzenden Beschreibungen AD PERSONAM beruflich und „zum Geisteszustand“ – Stil Sibylle Forrer – seiner Beiträge nicht wett.
Und ich möchte, dass Du mich wieder im PC IP aufschaltest. – anstatt meine Beiträge per IP Adresse PC konsequent zu blocken. Wenn nicht schon geschehen.
Auch wenn Deine „Freunde“ (René Schärer) und die, die Du „magst“ (Sibylle Forrer) Dir dafür applaudierten. Dies ist kein Umgang im theologischen Disput zum absolut gezielten ZU TODE SCHWEIGEN von sozialen Katastrophen in den Schweizer Kirchen – Langzeitarbeitslose und sozial Ausgesteuerte und 2017 sogar Sozialfälle unter CH Pfarrern/innen von Lausanne über Château-d’Oex bis Zürich (Inhalt meines kritischen Blogs an Sibylle Forrer).
Und falls der ZH Kirchenrat Dir die Blockierung „befohlen hat“ – Blockierung IP Adresse HPG auf Diesseits – wäre es umso tragischer.
Auch für Dich, denn nach Manuel Schmid ICF Basel – Jan 2017 im kältesten ZH HB zu Ref 500 – hast Du einen sehr wohl offenen Spirit.
Den erlebe ich hier nicht mehr – befohlen oder selber entschieden oder „Freunden/innen“ zuliebe.
Hans-Peter Geiser ZH Pfarrer, Dr. theol. M. Div.
Gepostet um 11:41 Uhr, 07. AprilMein Mail ist unnötig. Meine IP Adresse ist wieder aufgeschaltet. Vielleicht war es ein technisches Problem. Falls ja. Sorry.
Peter Enis
Gepostet um 21:49 Uhr, 08. AprilGott sagt: „Hans-Peter Geiser ist ein Kwerulant.“
Hans-Peter Geiser ZH Pfarrer, Dr. theol. M. Div.
Gepostet um 11:48 Uhr, 09. AprilUnd HPG sagt … „Jesus war auch einer …“ … Remember Freitag – und damit meine ich nicht den Typen von der Insel …
Ansonsten … ich schenke wohl mal einem jeden im Diesseits ein Monatsabo der „Weltwoche“ … Zum sich Gewöhnen – als „liebsam CH Ref und other Verwöhnte in politischer „Correctness'“ – an bissig, reale und harte bis hin zu provozierende politisch – theologische kritische Sprache..
Diese Woche zu Papst Franziskus – zwar völlig daneben, doch hochgescheit kreativ und sogar musikalisch – Ex-Spiegel Chefredaktor.
Und obwohl ganz sicher Roger Köppel NICHT MEINE WELT ist … lässt sogar eine Weltwoche Peter Bodenmann – Ex-SP Präsident und seit Jahren gemütlicher SP-Hotelier und wöchentlicher Kolumnist in einer „Weltwoche“ von Brig im Wallis mit bissigsten Kommentaren zur CH Politik zu Wort kommen. Wöchentlich.
Ohne „aufgeregte Entrüstung um Pussyhat Sprache“ … delete.
Das Diesseits könnte von der „Weltwoche“ lernen.
Nebst dem sozialethisch-theologischen Aufhorchen zu sozialen Katastrophen in den CH Kirchen.
Mit keinem Wort in den 39 Blogbeiträgen – ein Rekord ? – im Diesseits zu Kirche + Politik honoriert.
Ausser einem – im delete unauffindbar.
Im Grunde für Theologen/innen im Diesseits in Jesu Namen tragisch.
Bis hin zur selektiven Verweigerung, reale Verleumdung – „Querulant ganze CH .. aus dem Verkehr nehmen lebenslang …“ – in „politischer correctness“ zu streichen.
Mindestens erhielt René Schàrer 9 dislikes dafür.
Wünsche allen eine quer/kwerulant „unterbrochene“ (Johann Baptist Metz) Ostern. Jesu Ostern.
Verena Thalmann
Gepostet um 14:16 Uhr, 09. AprilDanke, ich wünsche Ihnen auch schöne Ostern.
Hans-Peter Geiser ZH Pfarrer Dr. theol. M. Div.
Gepostet um 19:00 Uhr, 09. AprilGottes Segen Ihnen … Frau Thalmann … zu Ostern …
Mitten im Kino .. in Basel …
„Die Hütte“ schauen .. Pfr HPG
Leider geht’s ein paar von uns CH Pfarrer / innen hundsmiserabel – wie Mack im Kino …