Bibi & Tina
Meine Tochter liebt Hörspiele. Und zum Glück kommt sie mit den Jungs auch ganz gut klar:
Mädchen gegen Jungs
Jungs gegen Mädchen
Tönts usem Chinderzimmer vo minere Tochter,
Wo jetzt scho e gfühlti Ewigkeit z’lang
Fan isch vo däm Bibbi & Tina Züg.
Ig meine: Das macht doch öpis mit ihrä!
Diä ganzä Gschichtä und Lieder,
Wo immer d‘ Meitli die gschiide,
Die coolä, schlagfertigä und witzigä si
Und d‘ Jungs diä chli langsamere dumpfbackigä Weichä.
Mir hei no „die drei Fragezeichen“ kennt,
Wo dr Justus vill isst,
Dr Bob alles weiss,
Und dr Peter am schnellschtä rennt.
Hüt hei sie keini Froge, sondern drü Usruefezeichä!
Dört isch Kim schlau
D’Fränzi schnäu
Aber niemer dick
Drfür isch d‘ Marie hübsch
Und zämme si sie „Die drei Ausrufezeichen!“.
No Frage?
Mädchen gegen Jungs
Jungs gegen Mädchen
Isch doch nid witzig,
Wenn scho vorhär weisch,
Dass sie wieder gwünne – numme nonid wie…
Das isch jo chli wie Superman,
Oder James Bond,
Oder Ray Donovan
Oder … Ja stimmt.
Funktioniert mängisch au angerschumä…
Aber klar: Bibi & Tina isch halt wie im ächtä Läbe,
Wo sie vo ihrne Lehrerinne gschätzelät wärdä
Und d’Buebä Strofzigs kassierä
Wo stillsitzä e Chärnkompetenz
Und luut umerennä e Stroftat isch
Aber au ganz andersch als im ächtä Läbä,
Wo Bibi Huusfrau und Mueter wird,
Dr Dr. Robert Eichhorn hürotet
Wo zwar 20 Joor älter isch
Aber irä d‘ Ross finanziert
Sie sich einsam fühlt und elei
Und ne mitem Alex von Grafenstei
Dr Tina ihrem Fründ betrügt
Das nie zuegit, abstriitet und lügt
Und denn Manne no me hasst, as sie Buebä je dumm gfunge het.
Im echtä Läbä ischs ebä hüüfig: Bibi gegen Tina – Tina gegen Bibi…!
Aso im echtä Läbä, scho nid ir Politik:
Bundesratswahle: Da isch jedi rächt
Glich welli Partei,
Egal was sie wei
Hauptsach s‘ richtigä Gschlächt.
Öppä so wählerisch wienä testosterongstüüretä Teenie uf Alk.
Hauptsach Brüscht und so.
Do isch denn jedi e MilV:
Mother i’d like to vote
Obwohl: Müeterä si das ja beidi nid
Öb das villecht am Ändi dra ligt
Dass üsi Gsellschaft zwar uf Fraue
aber nid uf Veriibarkeit wott baue?
Halt s‘ echte Läbä
Nid wie in Hollywood
Wo d‘ Cersei Baratheon vo drü Mannä Chind het
Und als einzigi Karrierä macht,
(Und drbi immer no es 36gi dreit und zum abiisä usgseht)
Daenaerys Targaryen gar nid schwanger wird,
Sondern Eier usbrüetet
Lueg im Kino oder uf Netflix:
Dört isch Wiiblichkeit stark und fantastisch
Und Männlichkeit egoistisch und toxisch
Fraue si liebevoll und offä
Mannä immer chli gfährlech und bsoffä
Aber das isch im Film,
Das isch nid wie im ächtä Läbä!
Will…
Heiter euch mol überleit
Werum me ächt Bloody Mary
Und nid Bloody Heinrich der Achte seit?
Oder werum d‘ Margrith Thatcher
Dr Name „Die eiserne Lady“ treit?
Eifach sovill: s’Erschtä het nüt mit Periodä und s’zwoitä nüt mit Brexit oder andere masochistischä Sachä z’tue.
A propos: Werum, wenn d‘ Fraue das alles nid wei:
Dominanti Machomännli wo Frauä hauä –
Isch dr Chinohit gliich 50 Shades of Grey?
Werum isch dr Wellebecq e Grüüsel, e sexistischä Prolet
Und d‘ E.L. James e Erotik-Prophet? IN
Villicht will sie üs nid s’echtä Läbä vorfüehrt
Sondern üs ine Traumwelt entfüehrt
Villicht will mir i dr Phantasie
trotz däm Kitschig-Beschönigend-Schwierigä
Sone Idee bechöme
Wies chönnt sii,
Wenn nid Meitli gäge Buebä
Oder Männer gägä Fraue spielä.
Sone Idee drvo wies chönnt sii, was zämmä möglich isch,
Wenn di schwach gisch,
Wenn me sich enand schwach zeigt,
Fürenand, mitenand,
So als sälbschtheiländs Gmisch.
Wiä ihres Hälfersyndrom
sini Verluschtangscht
Sis Bankkonto
ihres Ego
Tätschlet und umsorgt
Si Spleen
ihrä Luscht
Und ihri Luscht
ihn chli weniger nördig macht.
Will i dere Story das schön isch und ufgeiht
Wo mä im ächtä Läbe „metoo“ schreit
Will si nid s’schönä Dummerli
Er nid dr chrank Macho bliibt
Unter Träne zwar – aber ohni Rächtsstriit.
Will sie – eigentlech ganz sälbstbewusst –
Ohni Angst vor Sälbstverluscht
Begehrt, liebt, sich ufgit und gwünnt.
Sone wiiblichä Messias, e starki Frau
Wo sich hiegit a diä Power of now
Villecht isches so, im Film und im Läbä
Dass mir dört stark si
Womer nid wei gwünnä
Womer tröschtä, mitliiede,
verzwiiflä und vergäbä
Und villicht bruuchts für das unger all denä luutä Buebä
Denä chlemmendä Mr. Greys
Denä überforderätä Typä wie mir
E Bibi und e Tina,
Drü Usruefezeichä,
Es Fescht für jedi Frau, öb Mueter oder nid,
Wo Glasdecki dürbricht,
sich düresetzt und ufmischt,
Bis mir üs – Männer und Fraue –
Transä, Non Bis, Homos und Heteros, Mönschä haut
Eifach vertraue, zuetraue, getraue
Und alli zämmä, diä bsoffnä gfährlechä Egoistä
Und die fantastischä, schönä, gschiidä Feministä,
Fürenand und mitenand
Sonä heilendi Mischig wärdä.
Sonä Himmel uf Ärdä.
Also: Drei di Sound uf!
Sing ganz luut mit.
Glaub dra, dass chasch gwünne!
Bis dr Nochbär schreit
Bis es au di Papi versteit:
Mir bruuchä di
Und d‘ Bibi
Und d’Tina
Bis es hinger euch keis Frogezeichä me steit!
Die Meinung des Autors in diesem Beitrag entspricht nicht in jedem Fall der Meinung der Landeskirche. Blog abonnieren Alle Beiträge ansehen
Alpöhi
Gepostet um 08:01 Uhr, 13. JuniSchöner Text! Danke für die Inspiration am Morgen.
Als ich 20 war, lag in meinem Elternhaus ein Buch mit dem Titel: „Stark und zart. Wie sich eine Frau den Mann wünscht.“
Ich hab das Buch gelesen.
Es hat mich geprägt.
Jetzt bin ich mit einer zarten und starken Frau verheiratet 🙂
michael vogt
Gepostet um 08:48 Uhr, 13. Juniaha, jetzt weiss ich, warum der zen-meister yasutani als „zart und stark“ beschrieben wird
michael vogt
Gepostet um 08:36 Uhr, 13. Juniallerdings, nachdem das video „mädchen gegen jungs“ gelaufen ist, im nächsten video „zum mitsingen“: „jeder für jeden, jeder für alle, keiner allein“. und das ist „der beste sommer“. begegne ich kinder oder jugendlichen, denke ich nicht selten: „sie stammen aus serien.“ und hier bekomme ich ein auge voll von so einer – und muss gestehen: ein berührender auftakt zum frauenstreik. gestern abend, als ich in meditatione war, wanderte meine seele zu meinem rechten ohr, und ich sah eine wunderbare blume, lilas auch dort, wo andere grün sind. später sagte ich aber zu ihr: „überzeugen kannst du mich nur, wenn du auch grün bist.“ diese farbe korrelierte mit schwarz: ernst des lebens, verstand und so. ich bin auch einer, der frauen wählt, weil sie frauen sind. der traum spricht von einer noch anderen erwartung. übrigens sehe ich gerade: wir haben ein korrekturprogramm, „eines für alle“. 🙂
https://www.youtube.com/watch?v=Nfpaah_Mlf8
https://www.youtube.com/watch?v=D1vf7R6T95I
michael vogt
Gepostet um 11:13 Uhr, 13. Juniaber „lilas“ (lila) hat es gesehen – nur habe ich nicht gesehen, dass es es gesehen hat
michael vogt
Gepostet um 10:26 Uhr, 17. Junizu den farben auch das sehr gelungene titelbild
bube
Gepostet um 11:41 Uhr, 15. JuniIch freu mich auf die Bubenkirche, bitte mit einer Präsidentin!