In der Liebe vorangehen

Gedanken und Anliegen zum Diskurs um die Trauung gleichgeschlechtlicher Paare

Die Diskussion um die „Ehe für alle“ und die Frage um die Trauung gleichgeschlechtlicher Paare hat sich in den reformierten Kirchen im Verlauf dieses Jahres immer mehr verschärft und sich im Oktober zugespitzt. Kein Wunder, denn anfangs November sitzt der SEK zusammen und fällt Beschlüsse zu diesem Thema.

Dabei ist die argumentationsweise sowohl der Befürworter als auch der Gegner häufig problematisch.

Die, um die es eigentlich geht nicht aus dem Blick verlieren

In diesem Diskurs gehören die prominenten Stimmen sowohl von Seiten der Gegner als auch der Befürworter grossmehrheitlich zu Personen, die der cis-heterosexuellen „Norm“ entsprechen und somit selbst nicht vom Thema betroffen sind. So fällt leider auch häufig der Ton und die Art aus, wie über das Thema der Eheschliessung und Trauung gleichgeschlechtlicher Paare gesprochen wird.

Es wäre wünschenswert, dass mehr Sensibilität dafür gezeigt wird, dass mit theologischen, dogmatischen oder ethischen „Meinungen“ über das Leben und die Validität des Wesens anderer bestimmt wird.

Die gesellschaftskritische Stimme des Evangeliums und seiner Kirchen

Im August war Gottfried Lochers persönliches Votum zu diesem Thema in Medienberichten zu lesen. Die Berichte zitieren an prominenter Stelle, dass es sein Anliegen sei, als Kirche der Tendenz Richtung Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare nachzugehen, um gesellschaftlich relevant zu bleiben. Die Gegner nahmen dies in ihrem Schreiben „Habt ihr nicht gelesen…“ auf und betonten die Aufgabe der Kirche, gesellschaftskritisch zu sein und sich nicht blind dem „Mainstream“ zu beugen. Damit sehen beide Seiten einen „Mainstream“, wo noch keiner ist.

Denn das, was mit der Initiative „Ehe für alle“ gefordert wird, nämlich die Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Paare, ist mehr als die Toleranz gleichgeschlechtlicher Beziehungen. Und trotzdem ist schon die Toleranz, also das dulden gleichgeschlechtlicher Liebe und Beziehungen auch in der Schweiz keine Selbstverständlichkeit. Das „Outing“ ist für gleichgeschlechtlich Liebende noch immer ein riskanter Schritt, der mit der Angst vor dem Ausschluss aus den vertrauten sozialen Kreisen verbunden ist. Und gleichgeschlechtliche Paare, die sich in der Öffentlichkeit zu erkennen geben, erleben regelmässig verbale und physische Gewalt.

Die Kirche beugt damit ihr Haupt nicht vor bereits zementierten, neuen gesellschaftlichen Umständen. Sich als Kirche für die Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Paare auszusprechen und eine Trauung gleichgeschlechtlicher Paare zu empfehlen, entspricht ihrem prophetischen Amt und der Nachfolge Jesu in der Option für die Schwachen.

 

Weitere Beiträge zum Thema «Ehe für alle»:

Nid drunger, nid drüber: drnäbä! von Andreas Kessler, 

Streit um die «Ehe für alle» – zur kirchlichen Diskurskultur von Matthias Zeindler, 

Ehe für alle – ein Zwischenruf von Bernd Berger, 

Habt ihr nicht gelesen… Ehe für alle? von Stephan Jütte, 

Rückwärts Marsch von Michel Müller, 

Ehe für alle – Biblische Perspektiven von Bernd Berger, 

Ja, ich will! von Brigitte Hauser, 2.8.2019

Ach Kirche, halt die Klappe! von Stephan Jütte, 17.6.2019

Streitfrage «Ehe für alle» und die Bibel von Stephan Jütte, 5.3.2019

Die Meinung der Autorin in diesem Beitrag entspricht nicht in jedem Fall der Meinung der Landeskirche.

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23 Kommentare
  • Jürg Wildermuth
    Gepostet um 07:02 Uhr, 05. November

    Es ist rührend, wenn Kirchenratspräsidenten und SEK-Häupter sich für die „Ehe für alle“ in aller Öffentlichkeit engagieren. Das Thema hat aber noch eine praktische Seite: Wenn der Staat die Ehe für alle sanktioniert, dann hat das Rechtsfolgen: Mitglieder der reformierten Kirchen haben nach den üblichen Kirchenordnungen ein Recht auf die Dienste des Pfarramtes für die Trauung. Entsprechend müsste an Pfarrkapiteln und Kirchentagungen darauf hingearbeitet werden, die Pfarrämter auf diese sensible Kasualie vorzubereiten. Da scheint es mir allethalben an Basisarbeit zu fehlen. Zur Sache: Wenn ich daran denke, dass das Urchristentum einen gewaltigen Tabubruch getan hat in Sachen Unterscheidung von rein/unrein bei den Nahrungsmitteln; eine Unterscheidung, die ihre Wurzeln im levitischen Gesetz hat. In der Apostelgeschichte 10, 15 wird diese urchristliche Auseinandersetzung mit einem Federstrich bewältigt: Was Gott für rein erklärt hat, das nenne du nicht unrein. Kürzer kann man es nicht sagen. Es ist dasselbe levitische Gesetz, dass zwischen legitimer und illegitimer Begattung unterscheidet. (Levitikus 18, 22f). Es ist wohl an der Zeit, aufgrund eines veränderten Erkenntnishorizontes auch hier einen sorgfältigen und mutigen Schritt voranzugehen und die, die die Rechtsfolgen dann umzusetzen haben, angemessen darauf vorzubereiten. Was nützt es, wenn gleichgeschlechtliche Paare ein Recht auf kirchliche Trauung ableiten können, aber vor einem potentiellen Traupfarrer stehen, der vor Scham über ihr Anliegen errötet.

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    • Peter Müller
      Gepostet um 13:52 Uhr, 05. November

      Das ist ein berechtigter Einwand. Gerade in kleinen Kirchgemeinden mit Einzelpfarramt dürfte keine Möglichkeit bestehen, sich homosexuell trauen zu lassen, wenn der Pfarrer/die Pfarrerin dies ablehnen kann. Hingegen finde ich ebenfalls rührend, dass sich die Reformierten quasi präventiv, vor dem Parlament, mit diesem Thema befassen. Warum wartet man nicht, bis das Parlament und das Volk in Sachen „Ehe für alle“ entschieden haben? Dieser vorauseilende Gehorsam wird wohl kaum zu einem Stopp des Mitgliederschwunds führen. Er verärgert aber viele Evangelikale in der Reformierte, dürfte also den Mitgliederschwund noch verstärken.

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      • Alpöhi
        Gepostet um 18:23 Uhr, 05. November

        Ich verstehe mich als „liberaler Evangelikaler“. Und ich finde: Wenn zwei Menschen verbindlich zueinander gehören wollen – dann ist die Kirche die Letzte, die etwas dagegen haben sollte.

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      • Reinhard Rolla
        Gepostet um 16:47 Uhr, 09. November

        „…sich h o m o s e x u e l l trauen zu lassen…“? – Bitte aufpassen, dass in die Diskussion über die Ehe homosexueller Partner/innen nicht unsinnige Begriffe einfliessen. Es gibt keine „homosexuelle Eheschliessung“, Nicht einmal dann, wenn der Pfarrer oder die Pfarrerin ebenfalls homosexuell wären. Das wäre dann immer noch eine T r a u u n g von sich liebenden Paaren, die einander Treue zusprechen – mit der immer existierenden Gefahr, dass Liebe und Treue sich „in Luft auflösen“..

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  • Peter Müller
    Gepostet um 13:58 Uhr, 05. November

    Hinzu kommt: wo bleibt das ökumenische Anliegen? Warum prescht die Reformierte Kirche in diesem Thema vor, wenn sich die Bischofskonferenz (noch) nicht dazu äussern will?

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    • Jürg Wildermuth
      Gepostet um 22:11 Uhr, 05. November

      …wenn die Reformatoren im 16. Jahrhundert nicht vorgeprescht wären, gäbe es heute keine reformierte Kirche. Einzig die Täuferinnen und Täufer sind noch tifiger vorgeprescht, allerdings in anderen Fragen als in diesem Post besprochen…

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    • Anonymous
      Gepostet um 08:29 Uhr, 06. November

      Wenn wir auf die Bischofskonferenz warten würden, hätten wir noch immer keine Frauenordination. Im übrigen ist Ökumene völlig überbewertet.

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    • Carsten Ramsel
      Gepostet um 16:40 Uhr, 06. November

      Eine interessante Form des Tu-quoque-Arguments, Herr Müller, meine Hochachtung.

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  • michael vogt
    Gepostet um 17:14 Uhr, 05. November

    inspirierend finde ich Ihren hinweis darauf, das cis über trans reden. sind aber die cis- oder die homosexuellen „die schwachen“, „die, um die es eigentlich geht“? ja, in vieler hinsicht. trotzdem scheint mir hinsichtlich unseres themas eine differenzierung unumgänglich.

    alle menschen sind vor dem gesetz gleich
    das recht auf ehe und familie ist gewährleistet
    die bundesverfassung spricht aber auch von rücksichtnahme
    im bewusstsein der verantwortung gegenüber den künftigen generationen
    die stärke des volkes sich misst am wohl der schwachen
    jeder mensch hat das recht auf auf körperliche und geistige unversehrtheit
    kinder und jugendliche haben anspruch auf besonderen schutz ihrer unversehrtheit

    was reproduktionsmedizin nicht gewährleist, meines erachtens nur durch leibliche eltern und eine natürliche zeugung gewährleistet sein kann (nicht immer ist), was mich – jahrzehntelanger freund der ehe für alle – auf schöpfungsordnung und naturrecht zurückgeworfen hat, und was wohl das ist, woran der in der liebe vorangegangene uns erinnern würde. ich gelte im übrigen als „invalid“ (80%, nerven) und komme deswegen für eine ehe und als vater nicht in frage, bin auch betreffend anstellung 100% diskriminiert. das hat mir aber alles noch nie etwas ausgemacht. mein spezialgebiet ist nicht die politische opposiotion gegen das, was sich ohnehin nicht verhindern lässt, sondern die mitteilung: „was ihr nicht habt, habt ihr hundertfach“ (mk 10.30), auch klimapolitisch interessant, zu der die künstliche erzeugung von menschen quer steht.

    dankenswert die auflistung weiterer beiträge – eine leicht redigierte form der kommentare meiner wenigkeit zur zeit auf seite 4 meiner webseite (maus auf den namen oben links schicken und ihr sanft auf die linke schulter klopfen)

    es gibt nur eines. es lässt sich gut mit regenbogenfamilien zusammenleben. aber glaube, hoffnung und liebe, die „bleiben“, drücken sich in stückwerkerkenntnis aus, die etwas zu sagen hat. (1kor 15.28, 13,13)

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    • Alpöhi
      Gepostet um 10:43 Uhr, 07. November

      Bezüglich Reproduktionsmedizin bin ich voll bei Ihnen. Hier werden Homo-Paare von „der Natur“ diskriminiert, ob wir wollen oder nicht. Das lässt mich vermuten, dass man diese „Diskriminierung“ (diesmal in Anführungszeichen) gar nicht beheben muss.

      Die ganze Fortpflanzungsgeschichte hat aber mit der „Ehe für alle“ nichts zu tun.

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      • michael vogt
        Gepostet um 12:53 Uhr, 07. November

        doch: die frage ist die, ob die, welche, wenn sie, abgesehen von der adoption, kinder wollen, prinzipiell reproduktionsmedizin beanspruchen müssen, in denselben stand versetzt werden sollen, wie die, welche das prinzipiell nicht müssen. andere aspekte habe ich (schon fast zu viel 😉 ) abgehandelt.

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        • Alpöhi
          Gepostet um 10:34 Uhr, 08. November

          Niemand muss Reproduktionsmedizin beanspruchen um Kinder zu kriegen, ausser jemand ist medizinisch unfruchtbar. Auch Homo-Paare können per „Natursprung“ Kinder bekommen. Man muss sich dann halt mit Freund/innen zusammentun, so wie das ja heute bereits gemacht wird.

          Der Präzedenzfall in der Bibel steht in der Geschichte von Abraham. Es war zwar kein Homo-Paar, und die Geschichte kam nicht gut heraus (was die grosse Problematik des Themas unterstreicht), dennoch: Zwei, die auf natürlichem Weg keine Kin der bekamen, haben „nachgeholfen“. Erfolgreich. Ohne die heutige Fortpflanzungsmedizin.

          Darum finde ich: Es wäre eine gute Idee, die Fortpflanzungsmedizin weiterhin auf die Menschen zu fokussieren, die „unfruchtbar“ sind. Mit Gleichgeschlechtlichkeit und „Ehe für alle“ hat das nichts zu tun.

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          • michael vogt
            Gepostet um 15:52 Uhr, 08. November

            es gefällt mir, dass Sie daran erinnern, was möglich ist. aber die genetische, psychologische, soziologische herkunft ist dann nicht die derer, bei denen das kind aufwächst. ein problem, das nicht einfach durch studien, die immer auch von normen ausgehen, aus der welt geschafft werden kann. und faktisch erscheint mir die ehe für alle doch als schritt in der verkünstlichung der welt. dass unsere leistungsgesellschaft ihre leistung durch einen gewaltigen aufwand an chemie erbringt, ist schon mal eine schwer behebbare voraussetzung. inbegriffen alkohol, nikotin, lsd (auch in mikrodosen) oder psilozybin als meditationsbeschleuniger, und vor der tv-sendung geht’s mal zuerst in die „maske“. ich nehme an, dass manche frau merkt, dass etwas nicht stimmen kann – will aber doch das reagenzglas im sinne der gleichstellung, die, nicht der idee nach, aber konkret, dazu führt, dass viele ihrer schwestern erst luft für kinder haben, wenn sie schon keine mehr bekommen können, könnten, natürlicherweise. man wird es mir vielleicht nachsehen, dass ich andersherum denke: der ausgangspunkt ist die gegebene zeit der fruchtbarkeit, und die gesellschaftlichen prozesse sollen sich danach richten. entsprchendes auf allen anderen gebieten. d a s verstehe ich unter leben, weniger ein künstliches parallelereignis.

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          • michael vogt
            Gepostet um 15:59 Uhr, 08. November

            vor lsd ein „dann“, so wird’s verständlicher

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          • Alpöhi
            Gepostet um 16:27 Uhr, 08. November

            >> der ausgangspunkt ist die gegebene zeit der fruchtbarkeit, und die gesellschaftlichen prozesse sollen sich danach richten.

            Bin ganz bei Ihnen.

            Gerade deshalb möchte ich die Türe zur Reproduktionsmedizin (aka Reagenzglas) lieber zu lassen. Denn wenn man den Lesben den Zugang zur Samenbank ermöglichen würde, dann genügt es eben nicht, den Schwulen Zugang zu einer Eizelle zu ermöglichen. Es braucht dann auch den Zugang zu einem Uterus!! (Ausgerechnet die SVP hat dieses Thema aufgeworfen; aber, wie ich finde, völlig zu recht.) – Auch hier wären wir wieder bei Abrahams Leihmuttergeschichte.

            Mir ist nicht so recht wohl dabei… und eben deshalb: Die Fruchtbarkeit, so wie es die Natur eingerichtet hat, müsste grundsätzlich genügen.

            Dass dann die biologische Elternschaft abweicht von der sozialen Elternschaft und auch von der juristischen Elternschaft, trifft natürlich zu, ist aber ein Nebenschauplatz, der im Rahmen des bestehenden Adoptionsrechts längst gelöst und mit jahrzehntelangen Erfahrungen belegt ist.

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          • Alpöhi
            Gepostet um 16:40 Uhr, 08. November

            Natürlich ist es nicht der „Normalfall“, dass biologische Elternschaft und soziale / juristische Elternschaft auseinanderklaffen. Ich finde: Dies ist den Homo-Paaren zuzumuten. Denn immerhin sind Homo-Paare auch nicht der „Normalfall“ in der Gesellschaft, sondern aufs Grosse Ganze gesehen eine Randerscheinung.

            Was nicht heisst, dass man diese „Randerscheinung“ nicht ernst nehmen soll. Im Gegenteil.

            Nur: „Gleichstellung“ und „Gleichmacherei“ sind zwei verschiedene Dinge.

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          • michael vogt
            Gepostet um 21:02 Uhr, 08. November

            die verhältnisse, die nach einer adoption fragen, macht man ja nicht absichtlich. und Sie sehen: stehen zwei im rampenlicht, die einen ehebund schliessen wollen, kann man sich dafür auf die liebe berufen. erweitert man aber, wie man heute sagt, den „focus“, trifft man auf probleme. zb sind da dann noch die kinder, die auch geliebt werden wollen. und da kann man nicht einfach sagen: „liebe ist liebe.“ ob es so ist oder nicht, ist abhängig davon, was man unter liebe versteht. es geht mir aber nicht um die (kirchen)politische verhinderung, sondern um die ethische frage: was von dem, was erlaubt ist – und das ist im liberalen staat viel – , ist heilsam. (1kor 6.12)

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          • Alpöhi
            Gepostet um 22:42 Uhr, 08. November

            >> die verhältnisse, die nach einer adoption fragen, macht man ja nicht absichtlich.

            Bin ganz bei Ihnen. Und füge an: Dass ein gleichgeschlechtliches Paar auf natürlichem Wege (ohne „Hilfe von Dritten“) keine Kinder bekommen kann, das haben die ja auch nicht absichtlich gemacht.

            >> die ethische frage: was von dem, was erlaubt ist – und das ist im liberalen staat viel – , ist heilsam.

            Auch hier bin ich ganz bei Ihnen.

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          • Alpöhi
            Gepostet um 22:48 Uhr, 08. November

            Und füge noch an: Das Meiste können gleichgeschlechtliche Paare heute schon, im Rahmen der bestehenden Gesetze: Kinder zeugen mit Dritten. In einem „gleichgeschlechtlichen Haushalt“ mit Kindern zusammenleben (i.d.R. sind es die leiblichen Kinder eines Teils des Paares). Nur heiraten dürfen sie nicht. Und adoptieren.

            >> was von dem, was erlaubt ist, ist heilsam

            Mein Bauchgefühl sagt mir, dasss Vieles von der modernen Fortpflanzungsmedizin auch für Heteropaare – und für die Kinder, an denen da „rumgemacht“ wird – „weniger heilsam“ ist.

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          • michael vogt
            Gepostet um 07:10 Uhr, 09. November

            @22:42: bei der adoption ist das kind schon da, durch die reproduktionsmedizin wird es absichtlich erzeugt

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          • michael vogt
            Gepostet um 16:54 Uhr, 11. November

            der aufenthalt in vitro wird vielleicht immer schonender gestaltet werden können, das reagenzglas insofern als argument wegfallen. andererseits die tendenz, probleme technisch zu lösen und antworten ebenso zu finden. in diesem video ist vom „wesen jesu“ die rede. aus diesem wesen ist es möglich, menschen aller orientierungen anzuerkennen. zugleich aber könnten zwei die orientierung ihrer kinder, wenn ich das so nennen darf, instinktiv voraussehen, und sich dann nochmal fragen, was sie wollen, was immer es dann sei. sie würden das unsichtbare wesen sehen, aus dessen nicht-sehen die ganze problematik entsteht. (rm 1.19) nota bene, so sehe ich es, auch die ganze diskriminierungsproblematik, die einerseits aus der diskriminierung kommt, und anderseits, was meines erachtens zu wenig gesehen wird, aus dem sich diskriminiert erfahren – was beides durch dieses wesen anders wird.
            https://www.youtube.com/watch?v=mOSmbFUVVq0&feature=youtu.be&fbclid=IwAR3KUptt56j5zEpI8SUYjbXFd5-RaODi7D9e3B1pZuRFq9vdXvWdpbDg4dM

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          • michael vogt
            Gepostet um 17:43 Uhr, 12. November

            paulus hat dieses wesen unvollständig wahrgenommen oder jedenfalls unvollständig zum ausdruck gebracht, indem er das pronomen „sein“ darauf bezieht und es als „seine ewige kraft und gottheit“ charakterisiert. dasselbe gilt, wenn auch anders, für jesus. darum überrascht es schon deshalb nicht, dass ihre äusserungen zum thema diversität unvollständig bleiben. zen spricht vom buddhawesen, und die religionsgeschichte ermangelt der frau, nach der dieses wesen benannt würde. das wesen der vereinigung von allem kann sich aber so offenbaren, dass allen recht getan werden kann.

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      • michael vogt
        Gepostet um 13:07 Uhr, 07. November

        auf der erwähnten seite sind dann meist auch die übeflüssigen kommas eliminiert 😉 . dass die sache nicht so einfach ist, nicht in der sprache der moralischen eindeutigeit diskutiert werden kann („es kann doch gar nicht anders sein“), zeigt sich auch im satzbau.

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