Sehen und Glauben

Sehen und Glauben
(Beten in der Klima-Krise)

Was tust du für ein Zeichen, damit wir sehen und dir glauben?“ fragen die biblischen Israeliten.
Es geht um Glauben. Die Israeliten wollen sehen, damit sie glauben können. Ein Zeichen, wie damals beim Auszug aus der Sklaverei, als Gott den Vätern Manna zu essen gab.

Sehen und glauben. – Bei diesem Wort könnte man sich aufhalten, denn dieser Konflikt beschäftigt uns auch heute.
Wir leiden darunter, dass wir den Glauben nicht so demonstrieren können, dass man es sieht, dass man einfach glauben muss, wenn man es sieht.

Das betrifft zunächst die andern, die die Religion in die Ecke stellen, die das Christentum nur noch belächeln. Die Gott einen guten Mann sein lassen.
Und wir denken: Wenn wir es doch besser sagen könnten!
Man sieht es dieser Welt an, dass Gott heute fehlt! Wieviel würde anders laufen, wenn die Menschen mehr Glauben, mehr Vertrauen hätten! Viel friedlicher wäre die Welt, wenn die Menschen nicht so verzweifelt wären, weil sie nicht mehr glauben können!

So denken wir und beklagen, dass die Religion sich heute nicht mehr verständlich machen kann. In dieser Kultur gilt nur, was man sehen und berühren kann. Das gilt als „wahr“. Das übrige hält man für Hirngespinste. Und die „Frommen“, die daran glauben, gelten als naiv und vorgestrig.

Wir leiden darunter (habe ich gesagt), dass wir den Glauben nicht so demonstrieren können, dass man es sieht, dass man einfach glauben muss, wenn man es sieht. Das betrifft zuerst die andern, aber es betrifft auch uns selbst.
Auch wir sind Zeitgenossen dieser Welt, auch wir gehören zu dieser Kultur. Auch unser Glaube ist nicht immer sicher. Auch unser Vertrauen wird immer wieder in die Krise geführt, wenn wir nicht auch etwas von dem erfahren, was der Glaube uns verspricht.

Ja, wenn wir glücklich sind, wenn es der Familie gut geht, die Kinder und Enkel auf einem guten Weg, dann können wir gut Gott danken. Aber wenn eine Krankheit an uns kommt? Wenn die Kinder irgendwo auf diesem Planeten unterwegs sind, und wir nicht wissen, wo sie sind, wie es ihnen geht? – Dann bitten wir zu Gott. Unser Glaube wird auf die Probe gestellt.
Gott sei Dank! Wenn es gut kommt! Wenn die Kinder wieder wohlbehalten zuhause sind. Aber was, wenn ihnen etwas geschehen wäre? – Wir wagen nicht, uns das auszudenken.

Nein, wir müssen nicht nur auf die andern schauen, wenn wir den Unglauben beklagen. Wir selber zittern davor, dass uns das geschehen könnte!

So begreifen wir die biblischen Israeliten gut, die sehen wollen, damit sie glauben. Das wäre ein Wunder an Glauben, wenn ein Mensch einfach vertrauen könnte, egal, was ihm geschieht.
Eine solche Glaubensstärke wird vom alttestamentlichen Hiob erzählt. Als Gott ihm alles nahm, seinen Wohlstand, seine Gesundheit und zuletzt auch noch seine Kinder – da sagte er: „Nackt kam ich zur Welt, nackt fahre ich dahin. Der Herr hat‘s gegeben, der Herr hat‘s genommen. Der Name des Herrn sei gelobt!“
Aber das sagt er erst am Schluss – nach vielen verzweifelten Auseinandersetzungen, und vorher wird in vielen Kapiteln des Hiob-Buchs erzählt, wie er klagt, wie er rechtet, wie er Gott herausfordert und sein Leben verflucht. Lieber wäre er gar nicht geboren, als so etwas erleben zu müssen!

Nein, wir müssten Helden des Glaubens sein, wenn wir glauben könnten, egal, was uns zustösst, was wir erfahren im Leben. Wenn wir glauben könnten, ohne etwas davon zu sehen.

So spotten wir über die Israeliten nicht, die vor Jesus stehen, und Zeichen sehen wollen: „Was tust du für ein Zeichen, damit wir sehen und dir glauben?“
Wir stehen selber unter ihnen, wir stehen selber vor diesem Jesus und wollen Zeichen sehen.

Was wäre das denn für ein Zeichen, das uns beruhigen könnte?
Was wollen wir sehen, damit wir glauben können?
Jetzt wird deutlich, es geht nicht um all die Einwände, die unsere Kultur gegen den Glauben hat. Es geht uns im Grund nicht darum, dass wir den Glauben nicht beweisen können, weil die Wissenschaft sich heute nur an das hält, was man sehen und berühren kann.

Es geht um viel mehr. Es geht um praktische Zeichen. Und die Israeliten sagen auch, was sie im Sinne haben: „Unsre Väter haben in der Wüste das Manna gegessen.“
Darum geht es, sie wollen wieder erleben, was die Väter erlebt haben, die ihnen den Glauben überliefert haben.
Diese waren auf einem grossen Weg. 40 Jahre hat er gedauert. Eine ganze Generation und mehr. Am Anfang des Weges stand ein grosser Aufbruch. Sie flohen aus einem Land und einer Zeit, wo sie sich versklavt fühlten. Und ihr Ziel war ein Land, wo Milch und Honig fliesst. Wo der einzelne zu seinem Recht kommt und die Gemeinschaft in Frieden miteinander leben kann.

Das ist das Zeichen, das sie überzeugt: nicht ein abstrakter Beweis an der Wandtafel, nicht eine Zustimmung von Professoren, dass es mit diesem Glauben doch etwas auf sich habe. Was sie suchen, das suchen sie mit ganzer Seele, mit all der Leidenschaft, die sie haben. Sie wollen, dass auch ihr Leben so befreit wird aus all den Hemmnissen und Konflikten, in die sie verstrickt sind.
Sie wollen, dass auch ihr Leben eines Tages ankommt am Ziel und dass es nicht einfach nur ein blindes Hin und Her gewesen sein wird, wo man immer wieder in die selbe Grube fällt und immer wieder die alten Trampelpfade der Psyche abläuft, sodass es eher einem Labyrinth gleicht als einem Weg.

Und nicht nur für uns allein hoffen wir heute, müssen wir hoffen. Wir haben von den Kindern gehört. Wir haben sie in eine Welt gestellt, die auf einem schlechten Weg scheint. Wir haben weltweit Schulden angehäuft, die in die Billionen gehen. Sollen die kommenden Generationen damit fertig werden!

Wir haben giftige Schadstoffe in Luft und Meer und Boden gelagert und radioaktive Stoffe erzeugt, die noch viele Hunderttausend Jahre Strahlung abgeben – sollen die kommenden Generationen sich damit befassen. Wir sind dann schon lange tot!

Wir haben das Klima erhitzt und ein riesiges Artensterben ausgelöst, wie es das vorher noch kaum gegeben hat – das alles überlassen wir denen, die nach uns kommen!

Sollen wir sagen: das geht uns alles nichts an?

Wir haben so viele Probleme angehäuft, dass sie uns über den Kopf wachsen.
Wir wissen nicht wo anfangen und stecken den Kopf in den Sand. Auch die Politik sieht manchmal so aus wie ein kollektives Ablenkungsmanöver und Kopf-in-den-Sand-Stecken.
Wir wissen nicht, wie wir da wieder raus kommen. Und trotzdem müssen wir hoffen, dass uns das gelingt, dass das Leben auf dieser Erde nicht untergeht und der Weg der Menschheit sich nicht im Dunkeln verliert. Und die Welt, die Erde, das Leben auf diesem Planeten – wir gefährden es mit all unserem Tun und müssen gleichzeitig hoffen, dass es bestehen bleibt, trotz unserem Tun.

So sind wir in der seltsamen Lage, dass wir das Leben unterminieren und gleichzeitig hoffen, dass es bestehen bleibt, dass wir die Zukunft untergraben und gleichzeitig hoffen, dass unser Tun ohne Folgen bleibt. Wir haben das Gefühl, dass wir durch unsere Schuld die Schöpfung zerstören und hoffen auf einen Gott, der die Schöpfung erhält, trotz uns Menschen, gegen uns Menschen.

Wir hoffen, dass Gott uns hilft, indem er uns widersteht. Wir hoffen auf einen „lieben“ Gott und fürchten einen zornigen.
Wir wissen nicht, sollen wir froh sein, dass wir das alles nicht mehr erleben müssen, oder sollen wir verzweifeln, weil wir es unsern Kindern hinterlassen.

So stehen wir vor diesem Christus und reihen uns ein in den Chor: Gib uns ein Zeichen, dass wir an dich glauben! – Wir können nicht mehr glauben. Viele Zeichen die wir haben, die wir uns selber schaffen, gehen ins Dunkle!

Sollte es denn möglich sein, hier eine einfache Antwort zu geben, eine Antwort, die nicht erarbeitet und erlitten sein muss wie die des alten Hiob?

Ja, Glauben ist auch heute ein grosser Weg. Es ist nichts Naives, wie die Spötter meinen. Nichts Hinterwäldlerisches für Leute, die mit den neusten Trends der Kultur nicht vertraut sind. Glauben ist das allergrösste Abenteuer, das der Menschheit heute aufgebgeben ist!
Wie können wir in die Zukunft fahren, wenn wir all unsere Hoffnungen durch unser Tun selber untergraben? – Wir müssen uns wohl anders ausrichten, in eine andere Richtung schauen, andere Schritte gehen, wenn wir wieder mit unserem Ziel übereinstimmen wollen.
Und dieses Ziel ist die Hoffnung, dass unser Leben eines Tages ankommt. Dass diese Welt erhalten bleibt und dass der Weg der Menschheit sich nicht im Dunkeln verliert.

Dafür gibt es keine Garantie; aber eine Gewissheit ist möglich, die uns sagt, dass wir in die richtige Richtung gehen.
Dafür gibt es keinen Beweis; aber eine innere Ruhe ist möglich, wenn wir dem folgen, was wir als richtig eingesehen haben.

Es gibt keine Garantie, dass unsere Kinder das erleben. Das hatten die Väter in der Wüste auch nicht. Aber sie hatten – durch allen Zweifel hindurch – doch das Vertrauen, dass sie geführt werden.
Sie hatten, trotz all ihrem Widerstreben, doch den Glauben, dass sie gehalten sind und begleitet in dem grossen Abenteuer ihres Lebens.
Dass da ein Gott ist, der sie geschaffen hat, der sie nicht vergisst, der sie führt und begleitet und dem sie ihre Kinder anvertrauen können.

„Jesus aber sprach zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern; und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten. Ich habe euch gesagt: Ihr habt mich gesehen und glaubt doch nicht. Alles, was mir mein Vater gibt, das kommt zu mir; und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstossen.“
Amen

 

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29 Kommentare
  • Barbara Oberholzer
    Gepostet um 08:06 Uhr, 20. Oktober

    Ich plädiere dafür, dass bei den Beurteilungskriterien auch die Option „zu lang“ eingeführt wird. Schade!

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    • Reinhard Rolla
      Gepostet um 12:35 Uhr, 20. Oktober

      Meiner Einschätzung nach ist das eine PREDIGT, die da aufgeschrieben wurde.. So gesehen stimme ich Dir zu, liebe Barbara: Predigten sollten hier nicht sein.. Impulse ja, kurze Statements auch. Darauf kann man dann ebenfalls in Kürze eingehen.

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  • Marcus Degonda
    Gepostet um 08:14 Uhr, 20. Oktober

    Es gibt Menschen, die glauben, dass sie wissen. Und es gibt Menschen, die wissen, dass sie glauben. Unsere wissenschaftliche (Wissen schaffende) Gesellschaft macht aus uns Menschen der ersten Gruppe. In die zweite Gruppe zu gelangen ist schwierig, sofern man es überhaupt will.

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  • Marcus Degonda
    Gepostet um 08:17 Uhr, 20. Oktober

    Menschen, die wissen, was die anderen glauben müssen, machen mir Angst.

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    • Jürg Hürlimann
      Gepostet um 09:12 Uhr, 20. Oktober

      Dieser Kommentar erscheint mir als etwas zu plakativ. Es braucht eine gewisse Stärke der eigenen Überzeugung (und das kann sehr nahe an Wissen kommen) um überzeugend wirken zu können. Dies gilt insbesondere in der Kirche mit ihrem Verkündigungsauftrag. Ich behalte mir vor, das „Wissen“ eines anderen Menschen als mich nicht überzeugend zu taxieren, ohne dass ich deshalb vor Angst erstarren muss. (Das ist nun wohl off topic, da ich nicht auf die Klimafrage Bezug nehme.)

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  • michael vogt
    Gepostet um 08:42 Uhr, 20. Oktober

    1972 kam ich zur entscheidung, eben keine kinder in diese welt zu stellen. „glauben müssen“, „hoffen müssen“, „eine innere ruhe ist möglich, wenn wir dem folgen, was wir als richtig eingesehen haben“ – grundlegender ist die offenbarung. der beitrag wäre aber lesenswert für raphael dorigo http://reformiert.info/artikel/news/%C2%ABdie-bibel-kann-nicht-als-wahrheit-gelten%C2%BB.

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  • michael vogt
    Gepostet um 09:03 Uhr, 20. Oktober

    der herr hat‘s gegeben, der herr hat‘s genommen – das sagt hiob nicht „am schluss“, sondern am anfang. am ende sagt er dann: „jetzt habe ich dich mit meinem eigenen auge gesehen.“ die geschichte hiobs ist – finde ich, obschon niemand sonst es so sieht – die geschichte der rechtfertigung des selbstgerechten. zuletzt wird er sozusagen gefragt, ob er denn ohne den boden unter seinen füssen, den er ja nicht selbst gemacht hat, gerecht sein könnte. da endet die selbstrechtfertigung in ihm und er wird seine geschwüre los.

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  • Esther Gisler Fischer
    Gepostet um 09:14 Uhr, 20. Oktober

    Ich meine, ich hätte diesen Beitrag auf diesem Blog schon mal gelesen …

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  • Barbara Oberholzer
    Gepostet um 09:40 Uhr, 20. Oktober

    Ja du, aber voll! Hab ihn gefunden. Superaufmerksam!

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  • Barbara Oberholzer
    Gepostet um 09:46 Uhr, 20. Oktober

    Bist halt noch jung ??

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  • Esther Gisler Fischer
    Gepostet um 12:15 Uhr, 20. Oktober

    Hier der Link auf die Erstveröffentlichung der Beitrags von Herrn Winiger einschliesslich der damals geposteten Kommentare: https://www.diesseits.ch/was-waere-das-denn-fuer-ein-zeichen-das-uns-beruhigen-koennte/

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  • Reinhard Rolla
    Gepostet um 12:41 Uhr, 20. Oktober

    Meiner Erkenntnis nach ist „glauben“ bei Jesus ein vertrauensvolles „für-möglich-Halten“ – sogar aus purer Verzweiflung (die „blutflüssige Frau“ bei Jesus!) – und entsprechend ein mutiges Handeln für sich selbst oder für andere. Dazu passend: Die SELIGPREISUNGEN sind in meinen Augen „Trainingsvorlagen und -ziele“ für die „Menschwerdung des Menschen“ (heraus aus der Gebundenheit an seine animalische Vorstufen (Gier…). Also gilt für mich: Nicht „mehr Gottglauben“, sondern mehr – jesuanische – „Menschwerdung“! Zum Heil der Welt.

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    • michael vogt
      Gepostet um 04:18 Uhr, 22. Oktober

      das halte ich für möglich: sie hält es für möglich und ist darum mit der behandlung einverstanden – die agnostiker und die reine vernunft sagen: möglich – gewissheit ist ein heikles thema, schliesslich gibt es in der nachbarschaft auch die wahngewissheit – aber doch: zwei lebensgefühle

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    • michael vogt
      Gepostet um 13:19 Uhr, 22. Oktober

      „mit dem herzen verstehen“ (jesus), das gründe hat, die die reine vernunft nicht kennt (pascal, kant). ihre erkenntnis der liebe überzuordnen, ist das jesuanisch? sie offenbart sich dem herzen und es vertraut, auch der venunft: „ich höre nie auf“, und sie wird zur offenbarungsgestützten vernunft, die den tod des todes kennt, und darum die verheissung, das in ihr begründete vertrauen und die aus dem vertrauen geborene hoffnung. was ich in meiner ersten antwort über die blutflüssige frau schreibe, ist mehr wahheitsmoment als wahrheit. ich wollte konzedieren, das die zweiterwähnte vernunft die ergebnisse der ersterwähnen anerkennt, sich aber nicht darauf beschränkt.

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    • michael vogt
      Gepostet um 14:05 Uhr, 22. Oktober

      als drittes ein aha-erlebnis: unter dem vertrauensvollen für möglich halten verstehen sie: „es wird sein.“ an meinen antworten können Sie sehen, wie man das auch noch miss_verstehen kann: als „kann sein – kann sein auch nicht.“

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  • Reinhard Rolla
    Gepostet um 12:46 Uhr, 20. Oktober

    Oh je, eben habe ich gemerkt, dass ich das alles schon im August als Antwort auf diese „Predigt“ geschrieben habe. Zut mir Leid, aber „schuld“ ist die zum zweiten Mail hier veröffentlichte Predigt (oder was auch immer das war/ist)..

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  • Corinne Duc
    Gepostet um 20:55 Uhr, 20. Oktober

    Ich habe noch nicht genau verstanden, worin die Hoffnung genau bestehen soll – dass ohne unser Zutun die Welt ökologischer werde? Dass also die ANDEREN bitte sehr endlich aufhören sollen mit Auto und Flugzeug herumzufahren, täglich Fleisch zu essen, Gifte zu verwenden? Auf dass wir fröhlich so weiterleben können wie seit je gewohnt?

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  • Anita Ochsner
    Gepostet um 23:03 Uhr, 20. Oktober

    Ich finde das eine abschätzige Antwort gegenüber diesem Beitrag, (wenn auch zum 2. Mal gesendet, Irrtum oder was.. ? ist das wichtig? -schliesslich, Ihren Kommentar Herr Rolla, regt mich wiederum zum darüber nachdenken an) , der 2. Satz. und was da in Klammer steht. Was soll da zum Heil der Welt beitragen, ob Sie`s wirklich erst jetzt gemerkt haben.. ? das fände ich gemein.
    Nüt für uuguet. Herzlich A. Ochsner

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  • Reinhard Rolla
    Gepostet um 21:08 Uhr, 21. Oktober

    Liebe Anita Ochsner, ich habe – rein sprachlich – Mühe zu verstehen ,was Sie meinen bzw. mir vorwerfen. Bitte versuchen Sie es nochmal. Ich möchte gerne auf Sie eingehen.. Gruss R. Rolla

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    • Anita Ochsner
      Gepostet um 11:46 Uhr, 23. Oktober

      Guten Tag Herr Rolla,
      Danke Ihnen, ich versuche es nochmals. Wie ich Ihre Antwort gelesen habe.

      Bei Ihrer Antwort bin ich über das Wort „Schuld“ gestolpert, wenn auch es in Anführungs- und Schlusszeichen steht, habe ich doch Schuld gelesen.

      Meine Gedanken gingen dahin, dass ich mich fragte, weshalb hier „wieder“ von Schuld sprechen? Weil hier jemand meint, dass es peinlich ist? Um das Gesicht zu wahren? Was denken wir von einander ? (muss ich mich auch selbst fragen! wie es mir gerade selbst hier gegangen ist 😉 wie Sie unten weiterlesen können) ich denke dabei im Besonderen daran, wie es im Alltäglichen, in unserer Gesellschaft geschieht. Daraus habe ich auf Ihre Antwort, so reagiert.

      und meine da ist Nichts oder Niemand schuldig, sondern einfach eine logische Folgerung, dass dann auch wieder gleiche Kommentare kommen, muss ja nicht ausschliesslich sein, die Wahrscheinlichkeit ist hoch. – Diese aber auch nochmals neu anregen können, darüber nachzudenken, so geht es mir, – Also weshalb von Schuld sprechen? Der Hinweis, dass das bereits gesagt wurde, würde reichen. Für mich ist da wie, „etwas noch nachwerfen“, Und daraus las ich dann auch, das was in Ihrem Kommentar in Klammer steht, als abwertend, „abschätzige Antwort“ diesem Beitrag gegenüber.
      So kam mein Kommentar zustande. Am Ende fragte ich mich gar, eine Unterstellung, dass Sie absichtlich den Kommentar und darauf hin die „Schuld“ geschrieben haben könnten. Da ging wohl mit mir die Phantasie durch, (ä la Schulz von Thun, die Geschichte mit dem Hammer, von Paul Watzlawick) dafür bitte ich Sie höflichst um Entschuldigung.
      Ich hoffe Sie können damit mehr anfangen, verständlicher ? wie ich sie heute lese? ist offen, merke ich bei diesem Schreiben.
      Danke Ihnen Herr Rolla für das Nachfragen

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  • michael vogt
    Gepostet um 02:56 Uhr, 22. Oktober

    Wir wissen nicht, wie wir da wieder raus kommen. Und trotzdem müssen wir hoffen, dass uns das gelingt, dass das Leben auf dieser Erde nicht untergeht und der Weg der Menschheit sich nicht im Dunkeln verliert. Und die Welt, die Erde, das Leben auf diesem Planeten – wir gefährden es mit all unserem Tun und müssen gleichzeitig hoffen, dass es bestehen bleibt, trotz unserem Tun.

    im ersten satz sehen Sie: nicht ohne unser zutun. im zweiten satz: es ist unser tun, das das bestehen gefährdet. oder an welche textstelle im beitrag denken Sie? meine assoziation zu Ihrer frage: es fällt kein sperling vom himmel ohne das zutun eures himmlischen vaters. ist also alles, inklusive unseres tuns, sein tun? wer nichts tut, wird gerecht gesprochen und damit, weil die schöpfung durch das wort geschieht, gerecht gemacht, handelt demnach gerecht. wu wei (nicht handeln, lao-tse), das leben nicht daran hindern, sich selbst zu ereignen. wie die vögel des himmels und insbesondere die lilien des feldes. vom senfkorn bewegt, sich nicht selbst bewegen. wer versteht es schon ganz? braucht es das? es geschieht von selbst. es kann allerdings sein, dass das leben auf dieser erde untergeht. der weg des menschen verliert sich dadurch nicht endgültig im dunkeln, weil dieser himmel und diese erde, diese welt von grund auf erneuert wird. meine meinung ist, dass die verheissung, dass die welt auch dann, wenn sie zerstört wird, bewahrt wird, zum leben in ihr befreit, nicht in sorgen unterzugehen, sondern zu besorgen und zu entsorgen, was zu besorgen und zu entsorgen ist. lao-tse sagt im übrigen auch, dass die wahrheit immer nur paradox zum ausdruck gebracht werden kann. (mt 10.29, 6.25ff, rm 4.5, mk 4.28)

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    • michael vogt
      Gepostet um 02:59 Uhr, 22. Oktober

      das ist eine antwort an corinne duc

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    • michael vogt
      Gepostet um 03:07 Uhr, 22. Oktober

      ein problem: dass es heisst, dass wir das leben durch a l l unser tun gefährden

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    • michael vogt
      Gepostet um 03:43 Uhr, 22. Oktober

      buddha starb während des lebens und erwachte

      soweit wir während des lebens gestorben sind, können wir all diese koans, dogmen und paradoxa verstehen und durchschauen

      das erwachen zum freien denken

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  • Corinne Duc
    Gepostet um 13:45 Uhr, 22. Oktober

    Lieber Herr Vogt, Danke für die Nachfrage. Da Sie schon Zitate anführen – wie es zB. Röm. 6, 15 heisst: „Was nun, sollen wir sündigen, weil wir nicht unter Gesetz, sondern unter Gnade sind? Auf keinen Fall!“. Natürlich bleiben wir chronische Sünder. Uns aber erst gar nicht mehr ernsthaft um ökologischere Lebensweisen zu bemühen und mit Nachdruck auf Veränderungen zu drängen wo es offenbar dringend nötig wäre, ist doch ein krasses Zeichen für die missverstandene Botschaft der Nächstenliebe.
    Das mag nun bei einer grossen Zahl von ChristInnen wie NichtchristInnen Ärger hervorrufen.
    Ich denke es wäre gleichwohl, oder umso mehr, eine wichtige Aufgabe der Kirchen zu zeigen dass umweltverträglichere Lebensformen grundsätzlich sinnvoller sind – unabhängig davon ob dies unmittelbar messbare Effekte auf die globale Situation hat (vgl. auch Mt. 16).

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    • michael vogt
      Gepostet um 02:18 Uhr, 23. Oktober

      w ä r e ein krasses zeichen – ich sehe aber nicht, wo es ist

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    • michael vogt
      Gepostet um 12:00 Uhr, 23. Oktober

      allmählich beginnt mir zu schwanen, dass Ihr kommentar sich nicht sooo direkt auf das bezieht, was hier geschrieben wird, sondern mehr auf das gesamte. die angabe „mt 16“ bezieht sich vielleicht auf die verse 24ff. ich bin der meinung, dass jesus selbst sein leben in den letzten jahrtausenden immer noch mehr verloren und seine botschaft nicht zuletzt in oekologischer hinsicht modifiziert hat.

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