So langweilig!
„Maaaamiii, mir ist laaaaangweilig!“ Welche Eltern kennen diesen Satz nicht? Und wenn Sie keine Kinder haben, kennen Sie vielleicht den Film Shrek: in einer Szene ist der Oger mit seinem Freund Esel unterwegs nach Weit-weit-weg. Auf dieser Fahrt fragt das Grautier ununterbrochen: „Sind wir schon da?“
Es sind nicht nur Autofahrten, auf welchen solche Aussagen immer mal wieder ausgesprochen werden. Auch sonst tönt es immer mal wieder: „Mami, was soll ich tun, mir ist langweilig?! Wann ist dieser Anlass endlich fertig, es ist langweilig?!“
In welcher Situation auch immer, mit der Zeit wird es mühsam, und man neigt dazu, die Kinder auf irgendeine Art abzulenken. Dass Langeweile wichtig ist, wurde in den Sozialen Medien und in verschiedenen Artikeln ausführlich diskutiert. Wir leben in einer Zeit, in welcher man oft das Gefühl hat, man müsse doch etwas bieten können. Langeweile darf es doch nicht geben! In einer Zeit der unbegrenzten Möglichkeiten, kann man sein Kind doch nicht einfach sich selber überlassen. Und überhaupt, das wäre sowieso viel zu gefährlich. Was da alles passieren könnte?!
Doch, eben, es ist wichtig. Nur wenn es einem Kind hin und wieder langweilig ist – und ich gehe davon aus, dass wir das auch auf uns Erwachsene übertragen können – kann es seine Kreativität entdecken. Ja, es muss sogar kreativ werden.
Ich bin immer wieder erstaunt, was in solch „langweiligen“ Momenten alles entsteht: Farbige Kunstwerke, selber zusammengenagelte Instrumente, Legolandschaften oder Theaterstücke, um nur Weniges aufzuzählen.
Vielleicht war gerade diese Langeweile – die Wartezeit auf Weihnachten – ausschlaggebend für den ersten Adventskranz. Johan Hinrich Wichern (1808-1881), der das Rauhe Haus gründete, überlegte sich nämlich, wie er den Kindern die Wartezeit auf Weihnachten verkürzen konnte. Er nahm ein altes Wagenrad und baute dieses zu einem Kranz um. Darauf platzierte er für alle Adventssonntage vier grosse und für die Wochentage entsprechend kleine Kerzen. Wichern wurde kreativ, und für die Kinder wurde eine abstrakte Wartezeit ganz real.
Auch heute noch pflegen wir diese Tradition des Adventskranzes. Jeden Sonntag dürfen wir eine weitere Kerze anzünden, und meine Kinder werden dazu immer einen weiteren Teil einer Weihnachtsgeschichte hören, bis wir schliesslich Weihnachten feiern dürfen. Dieses Fest, an welchem wir uns an das grösste aller Geschenke erinnern.
Aber die Geschichte über dieses grosse Geschenk wäre eine andere…
Anita Ochsner
Gepostet um 10:20 Uhr, 27. November…. wir steltten in derAdventszeit jeweils die Krippenlandschaft auf. Am Anfang waren da Hirten, Schafe, und Pferde Hühner.. die ganzen Tiere vom “ Bauernhof“ fanden hier ihren Platz. Vor dem leeren Stall. Das ganze ausgeschmückt nach Spaziergängen mit Moos und Blättern und … Bis eines Tages der Esel und Maria und Josef ins Blickfeld rückten, auf dem Weg zum Stall… und Engel und Sterne… Eine Krippenlandschaft zum Spielen und immer weiter gestalten, verändern. Bis zur ganzen Geschichte.
Und heute arbeite ich seit 22 Jahren zum ersten Mal wieder an Weihnachten! Wenn schon, denn schon. Die Adventszeit, eh schon (zu) kurz!, ist ausgeschmückt mit einem kleinen Weihnachtssingprojekt an meinem Arbeitsort. Bedürfnisse ändern sich und es gibt Neues zu entdecken. Es geht nicht anders. ;- )